4076_BWK_Scan_Broschuere_ZBW

4076_BWK_Scan_Broschuere_ZBW_ocr

Die Zentralkellerei Badischer Winzergenossenschaften in Breisach zählt zu den wichtigsten Unternehmen Badens. Von badischen Winzern aufgebaut, entwickelte sie sich zusehends zu einem Wirtschaftsfaktor von Rang. Ihnen, den Winzern, ist die Selbstdarstellung dieses Unternehmens gewidmet. Denn ohne ihre Tüchtigkeit und ihren Fleiß wäre die ZBW nicht zu Europas größter Kellerei geworden. Badens Winzer bürgen für die Qualität der Trauben, die sie erzeugen. Die ZBW, die diese Trauben keltert, zu Wein ausbaut, den sie pflegt, in Flaschen füllt und verkauft, garantiert mit ihrem Namen für Güte und Erstklassigkeit. Zentralkellerei Badischer Winzergenossenschaften eG Breisach am Kaiserstuhl

Die Chronik 1952 Gründung der Z K W, der Zentralkellerei Kaiserstühler Winzergenossenschaften als Bezirkskellerei. In dieser Or ganisation, Vorgängerio der Z BW, schließen sich Kaiser stühler Genossenschaften zu sammen, um wirksamer und rationeller arbeiten zu kön nen. Die ZKW übernimmt nicht nur die Kelterung der Trauben, sondern auch den Ausbau und die Vermarktung der Weine. 1954 Änderung des Firmennamens in Z BW. Hinter der lapidaren Feststellung verbirgt sich Zu kunftsweisendes. Der Na mensänderung geht die Ent scheidung voraus, in der Orte nau keine Bezirkskellerei zu gründen, sondern die Breisa cher Bezirkskellerei in eine umzuwan Landeszentrale deln. Die Zentralkellerei Badi scher Winzergenossenschaf ten nimmt ihre Arbeit auf. 1970 1972 Der letzte Bauabschnitt im Zentralbetrieb ist abgeschlos sen. Die ZBW steigert ihre Lagerkapazität auf rund 50 Millionen Liter. Gleichzeitig mit der Kapazitätserweite rung wurde an der Straße "Zum Kaiserstuhl" eine An nahmestation mit 48 Behäl tern und 12 Pressen errichtet. Mit dem "Ehrenpreis 1n Gold" erhält die Z BW die höchste Anerkennung für kontinuierlich hervorragende Leistungen in der Weinwirt schaft. Die große Auszeich nung, verliehen vom Bundes minister Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, wurde bisher nur wenigen Un� ternehmen zuerkannt. für

1954-1972 Im Laufe der Jahre organisie ren sich immer mehr örtliche Genossenschaften aus den Weinbaubereichen Badens in der ZBW. 1972 sind es erst mals insgesamt 9 5 Winzerge (50 Vollan nossenschaften, tieferer und 45 Teilanlieferer) mit fast 24 000 Einzelbetrie ben und ein Weingut, die ihre Trauben vollständig oder aber zu einem bestimmten Teil an die Zentralkellerei nach Brei sach liefern. 1970-1978 Aufbau des Zweigbetriebes "Zum Kaiserstuhl" in Brei sach. Mit dieser Kellereier weiterung, gebaut nach den Erkenntnissen modernsten der Wein wirtschaft, steigert die ZBW ihre Lagerkapazität auf 160 Millionen Liter. Während der Lese können täglich 4,5 Millionen Kilo gramm Trauben gekeltert werden - exakt nach Sorten, Lagen und Qualitäten ge trennt. Die technisch ausge- reifte Abfüllanlage ermöglicht das Füllen von 200 000 Fla sehen pro Tag. In Breisach werden jährlich im Durchschnitt 500 Weine aus den Weinhaubereichen Badens ausgebaut. Im Ver kaufssortiment stehen rund 1 000 Weine der verschiede nen Jahrgänge. Damit ist die Zentralkellerei in Breisach die größte Kellerei Europas. Trend Seit geraumer Ze it engagiert sich die Z BW zunehmend im Export. In den Vereinigten in Staaten von Amerika, Skandinavien sowie in den an die Bundesrepublik angren zenden Staaten erschließt die Zentralkellerei Märkte, um den Weinabsatz auch für die Zukunft zu sichern.

DerWinzer fortschrittliche Anbau- sowie Erziehungsmethoden ein und sorgte für eine qualitätsför dernde Pflege der ausgewähl ten Sorten. Was der Verzicht des ba dischen Winzers auf Eigen nutz� seine volle Einordnung in eine Leistungsgemeinschaft bedeutet, wird ganz beson ders bei der großen Gemein schaftsaufgabe "Reblandum legung und Flurbereinigung" sichtbar. Hier mußten neben dem hohen finanziellen Ein satz große Opfer gebracht wer- den. Außer dem bewußten Verzicht auf Erträge in der Zeit des Neuaufbaues und des Her anwachsens der jungen Anla gen, mußten viele Winzer ihr in harter Arbeit erworbenes� be ziehungsweise seit Generatio nen er- und vererbtes Wein land preisgeben� um eine Flur bereinigung reiner Zweckmäßigkeit zu ermögli chen. Sie erhielten dafür anteil mäßig Neuflächen. nach Geradezu synchron mit der Neuordnung der Rehanlagen ging der planvolle Ausbau der Vor 100 Jahren gründete der Pfarrer und Volksschriftstel ler Heinrich Hansjakob in Hagnau am Bodensee die er ste badische Winzergenossen schaft Seine Überlegungen� wie den von großer Not be drängten Winzern zu helfen wäre� und seine beispielhaften Aktivitäten haben überzeu gend weitergewirkt - ihre umfassende Bedeutung und Vollendung aber fanden sie erst nach dem zweiten Welt krieg. Als 1945 der weithin zerstörte und verwilderte Weinbau in Baden einen Neubeginn erfor derte� entwickelten voraus schauende Winzer einen Plan� um der neuen Not Herr zu werden. In relativ kurzer Zeit gelang es� die Mehrheit der badischen Winzer davon zu überzeugen� daß das Problem des Wiederaufbaues nur in ge meinsamer� genossenschaftli cher Arbeit gelöst werden könne. In diesem Entschluß liegen die Wurzeln für den Erfolg des badischen Weinbaues. Die beispielhafte Leistung der Winzer� ihr Verzicht auf tota le wirtschaftliche Selbständig keit und die Zusammenfas sung aller Kräfte in leistungs fähige Gemeinschaften führ ten zum Ziel. Die Winzer, in ihren örtlichen organi Genossenschaften siert, gingen erst einmal an die Neuordnung der Produk tionsgrundlagen. Die alten, verbrauchten Reben wurden durch widerstandsfähigere neue Stöcke (Pfropfreben) er setzt. Gemeinsam führte man

An Superlative fehlt es dem Weinland Baden nicht. Länge 300 Kilometer - vom Bo densee bis zum Main. Mit rund 15 000 Hektar Rehflä che ist es das drittgrößte der elf deutschen Weinbaugebie te. Aber Baden hat noch an dere Besonderheiten, es liegt . südlichsten, hat eine am außerordentliche Sonnenein strahlung und ist deshalb als einziges deutsches Anbauge biet der , , Weinbauzone B" zu geordnet. Dieses Privileg ist gleichzeitig Verpflichtung. Es bedeutet: Um Anspruch auf die gleiche Qualitätsbezeich nung zu haben, sind in Baden für fast alle Rehsorten und Qualitätsstufen höhere natür liche Mindestmostgewichte vorgeschrieben, als in der Weinbauzone A. Baden hat sieben, zum Teil grundsätzlich unterschiedli che Anbaubereiche, die im Weinrecht festgelegt sind. Die Verschiedenheit der Kultur, der Landschaften und der Weine wird bei einer Reise auf der badischen Weinstraße of fenbar. Sie folgt der ganzen farbigen Einzigartigkeit dieses Landes. Badisches Frankenland Im nördlichsten Anbaugebiet liegt das idyllische TaubertaL Auf den Wegen durch diese Landschaft, die liebenswürdig ,,Madonnenländchen" ge nannt wird, sind fränkische Krieger, irische Missionare. · Kreuzritter und Reichsfürsten gezogen. Große Künstler, wie Tilman Riemenschneider. Matthias Grünewald und Bal thasar Neumann haben hier ihre unvergänglichen Werke geschaffen. Schon zu jener Zeit wurde im Taubertal und darüber hinaus der Weinbau gepflegt. Hier ist auch die Boxbeutelflasche mit den ker nigen Weinen des Badischen Frankenlandes zuhause. Badische Bergstraße/ Kraichgau Die strata montana der alten Römer ist heute "Deutsch lands Frühlingsstraße N r. 1 ". An der Bergstraße, im Wind schatten des Oden waldes, blüht es früher als anderswo. Heidelberg und die alte Wein stadt Wiesloch profitieren noch von diesem Klima. An die Bergstraße schließt sich die heitere Parklandschaft des Kraichgaues an. Die Weine haben von dieser Landschaft ihre exquisite Exclusivität ge erbt. Ihre frische Eleganz ist bei Weinfreunden hoch ge schätzt. Ortenau "Ein milder willkommener Atem durchs ganze Land. Trauben mit jedem Schritt und Tage besser. Jedes Bauernhaus mit Reben bis un ters Dach, jeder Hof mit einer großen vollhangenen Laube". Wer könnte die Natur der Ortenau treffender beschrei ben als Johann Wolfgang von Goethe. Jenseits des Baden Badener Talkessels geht es in das größte geschlossene Ries ling-Gebiet Badens. Hier rei hen sich die großen W einna tnen wie Perlen an der Schnur. Offenburg ist Zentrum der Ortenau, die sich mit ihren

Die Landschaft großen Rotweinlagen einen hervorragenden Namen ge macht hat. Breisgau Von Lahr aus zieht die badi sche Weinstraße durch den Breisgau bis zu dem Glan� punkt dieser Gegend: Frei burg. Diese reizvolle Stadt weist eine einzigartige Beson derheit auf. Hier treffen sich drei Wein bau bereiche. An den Breisgau schließt sich im Süden das Markgräflerland und im Westen der Bereich Kaiserstuhl-Tuniberg an. Al les was in dieser Landschaft an Köstlichem geboten wird� Nüsse, Edelkastanien, Bre zeln, Zwiebelkuchen und das würzige Bauernbrot zum def tigen Vesper, alles harmoniert mit dem Wein, der hier wächst. Kaiserstuhl/Tuniberg Am Kaiserstuhl, der Gebirgs insel zwischen Schwarzwald und Vogesen, gibt es eigent lieh nur Weinstraßen. Diese Landschaft ist faszinierend: einmal ist die Natur üppig, dann wieder karg - aufge schlossen und schließlich in sich gekehrt. Hier stehen die Reben auf dicken Lößschich ten oder auf vulkanischem Gestein. Als Deutschlands sonnenreichster Bereich ist der Kaiserstuhl das Herz des Weinbaues in Baden und mit der Zentralkellerei Badischer Winzergenossenschaften in Breisach ein Zentrum der Kellerwirtschaft der Marktstrategie. Über den benachbarten Tuni berg geht es durch frische jun ge Reben. Auf den in mühe voller Arbeit aus dem Löß ge formten Terrassen pflegt man schon seit altersher den Wein bau. Die Tradition dieses alten Rehberges wird heute durch fortschrittlichen Weinbau wei tergeführt. Die harte Ar?eit der Winzer wird belohnt, v1ele der besten badischen Weine kommen vom Tuniberg. und Markgräflerland Johann Peter Hebel nannte es das ,.Paradiesgärtlein" - die-

Die Lese I zu rungsfachmann der Zentral kellerei über Quantität und Qualität der am Abend in Breisach erwartenden Trauben, damit die erforderli chen Maßnahmen zur Auf nahme und Kelterung der beziehungsweise Trauben, Einlagerung der Moste getrof fen werden können. Dieses bis ins Detail geplante System funktioniert genaue stens. Nur so ist ein reibungs loser Ablauf der Herbstarbei ten in der kurzen aber arbeits intensiven Lesezeit garantiert. Die Tradition des Weinbaues am Oberrhein reicht über 1700 Jahre zurück. Was Rö mer und Kelten im zweiten Jahrhundert begannen, ist heute in ganz Baden ein Wirt schaftsfaktor ersten Ranges. Vom Bodensee bis zum Tau bertat stehen heute Reben, wird alljährlich geherbstet. Mit der Lesezeit beginnen für die Winzer und deren Fami lien die harten und arbeitsin tensiven Wochen. Traube für Traube wird von den Reben geschnitten und gesammelt. Die großen genormten Botti- . ehe füllen sich nach mühevol ler Arbeit. Hunderte Mal am Tag sind es die gleichen Handgriffe - tausende Mal während eines Herbstes. Von den 24 000 genossen schaftlich erfaßten Winzern wird das Traubengut hundert prozentig an die in Baden be stehenden 130 Winzergenos senschaften geliefert. Davon liefern 5 1 Winzergenossen schaften ihr- gesamtes Trau bengut an die ZBW. Mit den übrigen Winzergenossen schaften bestehen Teilliefer verträge, wonach im Jahr ein Mindestprozentsatz des Lese gutes, nach Lage, Sorte und Qualitätsstufe getrennt, von den örtlichen Keltern an die ZBW abgegeben werden muß. Die Lese läuft nach einem von den Spezialisten der ZBW ausgearbeiteten System ab - dem Rahmenherbstplan: Jeder der Zentralkellerei an geschlossenen vollabliefern den Genossenschaft wird vor gegeben, in welchem Zeit raum welche Sorten, welche Qualitätsstufen und Lagen ge lesen w_erden dürfen. Die Winzer haben durch ihre Herbstausschüsse die Mög lichkeit, im Rahmen dieses Planes den günstigsten Tag zu ermitteln, um bei der Lese den optimalen Reifegrad der Trauben zu erreichen. Erst am Morgen der eigentli chen Erntearbeit informieren die einzelnen Winzergenos senschaften den Koordinie-

Die Zentrale Präzision, Hygiene, Erfah rung - das sind Begriffe, die der Arbeit in Europas größter Kellerei den unübersehbaren Stempel aufgedrückt haben. verpflichtende Schema garan tiert auch bei der Traubenan nahme eine genaue Trennung nach Sorten, Lagen und Qua litäten. Der exakt geplanten Lese muß zwangsläufig eine wohl organisierte Traubenaufnah me folgen. Die erfolgreiche Arbeit der Zentralkellerei Badischer Winzergenossen schaften basiert nicht zuletzt auf der kontinuierlichen Fort setzung des Rahmenherbst planes. Dieses für Winzer und Zentralkellerei gleichermaßen Wenn die Lese freigegeben wird, ist die ZBW auf einen Ansturm vorbereitet, der etwa vier Wochen anhält. Zu den Traubenannahmesta tionen kommen die Winzer mit ihren Gespannen - auf den Hängern die Bottiche, ge füllt mit den Früchten der Ar beit eines ganzen Jahres. An Spitzentagen sind es oft bis zu 4,5 Millionen Kilogramm Trauben, die in den badischen Wein bergen gelesen und zu den Annahmestellen der ZBW gefahren werden. Die Zentralkellerei in Brei sach verfügt über eine der mo dernsten Kelteranlagen. Sie erzwingt durch ihre techni sche Auslegung die präzise Trennung des Traubengutes nach den vorgegebenen Krite nen. Für jede der programmierten

Anlieferungen steht eine kom plette Aufnahmelinie zur Ver fügung - 64 insgesamt. Mit dem Kran aus den Gespannen gehoben� schweben die Botti che exakt gesteuert an die vor gesehene Kelterlinie. Drei Dutzend Entrappungs maschinen nehmen die Trau ben auf und trennen die Bee ren von Stielen und Stengeln. Anschließend treten die gro ßen hydraulischen Pressen in Aktion. Restliche Schalen und Frucht- mark werden in Separatoren aus dem Saft entfernt. Danach fließt der Traubenmost in die vorgesehenen Gebinde, um dort mit naturgegebener Kraft zu gären und heranzureifen. Eine Selbstverständlichkeit sei hier erwähnt: Die ZBW nimmt Traubengut und unvergorene Moste ausschließlich von den badischen Winzergenossen schaften auf.

--� .......... --=-=-=-- - Der Ausbau Moderne rationelle Technik hat konsequenterweise auch Einzug in die Kellerwirtschaft der ZBW gehalten. In vollklimatisierten Kellern, hell und blitzsauber, reifen die Weine zu den bekannten und beliebten Spezialitäten aus Breisach. liegen und stehen in den Kel lern. Hier ist Platz für rund 145 Millionen Liter. Die Ka pazität reicht von kleinen 80, 200, 1 000 und 3 000 Liter Fässern in den Versuchs-, Gär- und Lagerkellern bis hin zu großen Vorratsbehältern mit 60 000, 120 000, ja sogar I ,2 Millionen Liter. Die Dimension der Anlagen ist zweifelsohne für jeden Be sucher beeindruckend. Die Reihen der Fässer aus hoch wertigem Stahl scheinen end los. Weit über 2 000 Gebinde · Natürlich leidet darunter die romantische und liebgewor dene Vorstellung von dunklen Faßlagern mit Kerzenlicht und N aturboden. Anstelle der Romantik sind, wie in vielen Lebensbereichen auch, Wis senschaft und Fortschritt ge treten. Traditionelle Erkenntnisse, kombiniert mit den Erfahrun gen der letzten Jahrzehnte er geben die Kellerwirtschaft der ZBW. Aber alles was in diesem Un ternehmen vorgeht, geschieht in absolutem Einklang mit der Natur. Ausbau und Entwick lung der Weine werden mit den natürlichsten Mitteln kontrolliert. So legen die Kel-

lermeister der Z BW besonde- Die moderne Kellerwirtschaft ren Wert auf eine langsame und das Gespür des Keller und kühle Gärung. Die Erfah- meisters schaffen zusammen rung hat gezeigt, daß die Wei- die Möglichkeit� dem Wein ne dadurch reintöniger und zur besten Entfaltung aller · ihm von der Natur gegebenen bekömmlicher sind. Kräfte zu verhelfen. Schon mit den ersten Anzei- chen der Gärung beginnt in der Entwicklung des Weines der wichtigste Abschnitt. Vom Verlauf dieses Prozesses hängen Geruchs- und Ge schmacksstoffe, wie zum Bei spiel Sortenbukett, Aroma und fruchtige Säure ab. Der junge Wein "fiebert" und "brodelt" zwischen acht und zehn Tage. Dann hat sich der Traubenzucker in Alkohol und Kohlensäure verwandelt - die Gärung ist beendet. Er fließt in ein neues Faß, zurück bleibt nur die Gärhefe, sie hat ihre Arbeit getan. Sechs bis acht Wochen ruht er im neuen Gebinde, dabei reinigt sich· der Wein noch einmal von den letzten Resten aus dieser Ent wicklungsphase. Blank, klar und hell muß er sein, dann wird er richtig. Im Faß la gernd entfaltet er sich weiter, ständig kontrolliert und gete stet. Aber trotz Technik, Stahl und blitzendem Chrom, wäre es falsch daraus zu schließen, daß in der Z BW die Weinbe reitung einem unpersönlichen Management ausgeliefert sei. Die Maschinen sind nur die Erfüllungsgehilfen! Worauf es Ietztenendes an kommt, wissen die Kellermei ster der Z BW. Sie wachen über ihren Zögling - den Wein - sie prüfen und pro bieren mit der gleichen Sorg falt, wie es bei guten Keller meistern schon immer üblich war.

Die Abfüllung Eine wichtige und wohl mit entscheidende Phase in der Arbeit der Zentralkellerei ist die Abfüllung. Das klingt im ersten Moment banal_ doch nimmt man diesen Arbeits gang in der ZBW nicht auf die leichte Schulter. Was würde wohl alle Mühe der Winzer und Kellermeister für einen Sinn ergeben� wenn die Fül lung in Flaschen, in denen sich der Wein weiterentwik keln wird, schlecht oder mit unzureichenden Mitteln durchgeführt würde? Die ZBW trägt auch diesem Punkt Rechnung. Sie ist im Besitz einer der modernsten Großabfüllanlagen, die es möglich macht, daß pro Tag über 200 000 Flaschen gefüllt werden können. Daß dies mit größter Sauberkeit - näm lich kaltsteril und ohne jegli chen Zusatz von Konservie rungsmitteln - vor sich geht, bedarf keiner weiteren Worte. Die gefüllten, auf dem Trans portband gereihten Flaschen '"marschieren" zur Etikettier anlage, werden in Kartons verpackt und auf Paletten ge laden. Das vollautomatische Trans portsystem übernimmt die Paletten und fährt sie, wie von Geisterhand gelenkt, auf den vorbestimmten Platz in der Flaschen-Lagerhalle. Bis zum Versand bleiben die guten Tropfen gekühlt in den Groß raumhallen.

DieWeine hängig vom Standort der Re ben - zum Charakter einer Sorte gehören. Diese typi schen Erkennungszeichen er geben unverkennbar den spe ziellen Sortengeschmack. Die Vielfalt der Weine aus der Badischer Zentralkellerei Winzergenossenschaften in Breisach ist beinahe grenzen los. Über eintausend Speziali täten der verschiedensten Sor ten, Lagen, Qualitäten und 1 ahrgänge stehen im Ange bot. Die ZBW bietet ein großes Sortiment guter Tropfen vom Markenwein bis hin zum kost baren Spitzengewächs, ob trocken, halbtrocken oder harmonisch. Unterschiedliche klimatische Bedingungen in den einzelnen badischen Weinbaubereichen, verschiedene Böden und der optimale Anbau aller in den badischen Weinbergen vertre tenen Sorten machen eine sol che große Auswahl möglich. Denn jeder Tropfen behält in der Z BW seine vom Wachs. tum geprägten Besonderhei ten, die ihn von all den anderen unterscheiden. Doch trotz des Nuancen reichtums gibt es eine Reihe von Merkmalen, die - unab-

Müller-Thurgau Dieser Wein zeichnet sich durch eine fruchtige Frische mit einem feinduftigen Mus kat-Ton aus. Er ist sehr be kömmlich und hochgeschätzt - ein Wein zu vielen Gele genheiten. Riesling ,,König der deutschen Der Weißweine" gewinnt in Baden eine vielfältig ausgeprägte Ei genart. Er ist frisch mit einer fruchtigen Säure - ein festli cher Tropfen für besondere Anlässe. Silvaner "Kräftig und kernig" - zwei Hauptmerkmale für den Sil vaner, der bei einem ausgewo genen Alkohol-Säure-Ver hältnis eine blumige Fülle fin det. Von Genießern vor allem zu Fischgerichten bevorzugt. Der Müller-Thurgau, eine Kreuzung zwischen Riesling rebe und Silvanerrebe. steht in fast allen Wein bauhereichen Badens. Er ist mit über 30 Prozent die am meisten ange baute Traubensorte. In der Ortenau, im Breisgau. an der Bergstraße und im Kraichgau wächst diese weit bekannte Traube. Der Ries ling wird in der Ortenau auch Klingelherger genannt. Die Silvanerrebe hat auf den heißen Lößböden des Kaiser stuhls "einen Platz an der Sonne".

Gutedel Ein guter Tropfen für besinn liche Weintrinker. Bei mäßi gem Alkoholgehalt ist er mild und süffig. Typisch im Ge schmack ist sein leichter Man delton. Traminer I Gewürztraminer Sie sind keine Kneipweine� sondern mit ihrem einzigarti gen Bukett ein köstliches Des sert - jeder ein besonderer Tropfen. Weißburgunder Ein Wein aus der großen Bur kraftvoll gunderfamilie und elegant. Dieser harmoni sche Wein paßt vor allem zu Geflügel. DieWeine Die Gutedeltraube, auch ,,Markgräfler" genannt, ge deiht vorwiegend zwischen Freiburg und Basel. Traminer und Gewürztrami ner sind in allen Bereichen Ba dens zuhause. Der Traminer wird in der Ortenau oft auch als Clevner bezeichnet. Am Kaiserstuhl, an der Berg straße, im Kraichgau und dem Breisgau ist die Weißbur gunderrebe beheimatet.

- - --------------- Ruländer (Grauburgunder) Er gehört zu den körperreich sten Sorten. Fruchtig und vollmundig - das sind seine hervorragenden Eigenschaf ten. Die kraftvolle Würze des Ruländers wird von seinen Freunden ge schätzt. besonders Blauer Spätburgunder - Rotwein Unter den Rotweinen gehört er zu den begehrtesten. Er ist gehaltvoll, samtig, wuchtig und mit wärmender Glut. Die Farbe des Rotweines entsteht durch die ein- bis zweitägige Gärung des Traubensaftes mit der Schale. Dadurch wird der Farbstoff aus der Beeren hülse gelöst. Spätburgunder Weißherbst Der als urbadische Spezialität bekannte "Weißherbst" ist keine Rebsorte. Er entstammt aus der Traube des Blauen Spätburgunders, wird jedoch wie ein Weißwein ver goren. So erhält der Weißherbst sei ne typische hellrosa Farbe. Eine frische elegante Kraft zeichnet den Weißherbst aus. Die feurigen Vulkanverwitte rungsböden des Kaiserstuhls sind der ideale Untergrund für Ruländerreben. Der Blaue Spätburgunder. eine höchst anspruchsvolle Rebsorte� wird nur in den be sten Lagen des Weinlandes Baden angebaut. Badisch Rotgold Er ist eine _.neu entdeckte'" alte W einspezialität. Weil in der ganzen Welt kein anderes Anbaugebiet die gesamte Bur gunderfamilie (Blauer Spät burgunder, Grauburgunder. Weißburgunder) so intensiv pflegt wie Baden, ist dieser Wein nur für das Anbaugebiet Baden zugelassen. Im Ba disch Rotgold vereinigen sich die Sorten Grauburgunder und Blauer Spätburgunder.

Die Qualität Die Qualität aus Breisach fin det Jahr für Jahr sichtbare Anerkennung. Auf Landes und Bundesweinprämierun gen, aber auch im internatio nalen Vergleich, stehen die Z BW-Weine auf den Spitzen plätzen. Aus der großen Zahl der Preise ist besonders einer hervorzuheben: Der "Ehren preis in Gold", verliehen vom Bundesminister für Ernäh rung� Landwirtschaft und Forsten. Diese hohe Auszeichnung ist ein Beweis für die in diesem Hause von Beginn an voll brachte kontinuierliche Lei stung. Eine Leistung, die ein beispielhaft hohes Niveau hält. Rund eintausendfünfhundert Mal wurden die Weine aus der Zentralkellerei bisher mit Gold-, und Silbermedaillen, Urkunden und Plaketten be dacht. Diese Erfolge sind Be stärkung, aber auch Ansporn für weiteres qualitätsbewuß tes Arbeiten in einem diszipli nierten Weinbau. Daß sich dieser Fleiß und die Mühe loh nen, beweist nicht zuletzt die vielfache Anerkennung der Fachleute, die mit ihrem Ur teil für den Weinfreund rich tungsweisend sind. Aber nicht nur die Weine er halten Preise, auch die Fach männer der ZBW werden ge ehrt. So erhielt Kellereidirek tor Josef Frank die Friedrich von Bassermann-Jordan-Me daille. Mit dieser Auszeich nung - sie wird nur an 10 le bende Persönlichkeiten verge ben - würdigt die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft hervorragende Verdienste um die Wein wirtschaft.

Die Partner Am Markt verfügbar zu sein, ist eine der wesentlichen Vor aussetzungen für den Erfolg eines Produktes. Moderne La gerhaltung und rationelle Ver triebsmethoden sorgen dafür, daß die Nachfrage nach Wei nen aus der Z BW, wann im mer und wo immer sie ent steht, schnell und reibungslos erfüllt werden kann. General vertreter in allen Teilen der Bundesrepublik und im Aus land betreuen die Kunden, den Großhandel. Die badi schen Weine aus Breisach sind in Berlin ebenso ge- schätzt wie in München oder in Hamburg. In Skandinavien hat sich ,, Badischer Wein" in zwischen zu einem Begriff entwickelt, in Amerika steigen Interesse und Verkaufszahlen von Tag zu Tag. Badische Weine aus der Zen tralkellerei sind sowohl in Spezialgeschäften erhältlich, als auch in den Selbstbedie nungsläden des Lebensmittel handels, in den Supermärkten und den Lebensmittelabtei lungen der großen Kaufuäu ser. Mit Weinverkaufsständen wird dem Handel eine ausge zeichnete Möglichkeit gebo ten, die Kunden über "Badi schen Wein" zu informieren. Für den Gast im Restaurant und den Verbraucher beim Einkauf gelten Erkennungs zeichen: Das Sonnenmänn chen bürgt für die Herkunft badischer Genossenschafts weine. Für die besondere Qualität des badischen Wei nes vergibt der Badische Weinbauverband das Gütezei chen.

Der Weinfreund "Krönung Wein ist heute nicht mehr· nur eine festlicher Stunden". Der Verbraucher in der Bundesrepublik hat sei ne Trinkgewohnheiten geän dert. Die lange Zeit über dauernde irrige Auffassung, der edle Rebensaft wäre aus schließlich zu Festtagen und erhebenden Augenblicken des Lebens geeignet, ist passe. Heute ist Wein zum "tägli chen Verbrauch" bestimmt. Und das ohne auch nur einen Deut von seinem Image zu verlieren. Wein, das ist ein Volksgetränk. Wein stimmt immer - zum Essen, zur ge ruhsamen Entspannung, im geselligen Kreis oder auf der Party. Was i.n Frankreich und Italien seit Generationen üblich ist, setzt sich auch bei uns in stär kerem Maße durch: Zum gu ten Essen ein guter Wein. Da bei wird ein "Trockener" vor gezogen. Sein Vorteil: Er ü herdeckt die Speisen nie - er unterstreicht sie höchstens. Ob trocken, halbtrocken oder harmonisch, ob zum Essen oder aus einem anderen An- laß, die Zentralkellerei Badi scher Winzergenossenschaf ten in Breisach hat für jede Gelegenheit und jeden Ge schmack den Richtigen. Die Weine aus der ZBW bie ten ein Stück ungetrübter Le bensfreude. Davon haben sich im Lauf der Jahre Millionen Kenner überzeugt. Sie haben Vertrauen zu den badischen Winzern und den Kellermei stern der Z BW. Sie haben Vertrauen zu den Weinen aus dem Hause, in dem Qualität oberstes Gebot ist.