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Der Zentralkellerei Badi eher �'inzergeno sensehaften in Breisach 't'rleihe ich anliißlich der I) LG- Bunde!m cinprämiierung 19i2 als Ehrenpreis eiue goldene Plakette BONN, DEN 21, Juni._,1�9· ..." , 2 __ DERBUNDESMINISTI:R

Impulse- Stationen auf dem Wege zum badischen Qualitätswein

Schon Karls des Großen »Capitulare d e villis« wies Wege zur Verbesserung der Rebkultur. Das Verbot des Stampfens der Trauben mit den Füßen allerdings war offenbar nur schwer durchzusetzen, denn noch im 13. Jahrhundert sah sich der prax isnahe Petrus de Creszentius veran­ laßt, die Winzer zu ermahnen, sie sollten doch wenigstens die Füße waschen, wenn sie meinten, sich ihrer beim Keltern be­ dienen zu müssen. Die Winzer am Ober­ rhein aber scheinen das Verbot ernst ge­ nommen zu haben; dies bezeugen viele unter Denkmalsschutz stehende Torkeln (Weinpressen) in badischen Winzerdör­ fern, die ersten ungefügen Vorläufer tech­ nischer Hilfsmittel, die heute in Weinbau und Kellerwirtschaft hierzulande quali­ tätsfördernd dienen. 160 Klöster hatten vor der Reformation in Baden Rebbesitz; sie haben sich im Rahmen des damals Möglichen große Verdienste als F örderer der Weinkultur erworben und waren auch, wie in der Or­ tenau das Kloster Schwarzach, wesentlich an der Kultivierung des Landes beteiligt. Als ein Beispiel für Weisungen an Kloster­ winzer darf eine Rehordnung der Schwei­ zer Benediktinerabtei Muri gelten, die im Markgräfl er Weindorf Bellirr gen über Rehberge verfügte. Diese sogenannte Bellirr ger Reh ordnung aus dem Jahre 1027 ist die älteste deutsche Rehordnung über­ haupt. Sie stellte strenge Gebote auf für die Düngung, für das Schneiden und Bin­ den der Reben und ihre Vermehrung, für die Bodenbearbeitung und für die Ab­ lieferung des Mostes im Klosterkeller. 1 0 Auf qualitätsfördernden Weinbau zielte im Jahre 1 027 schon die Bellinger Rebordnung, Weisungen der Schweizer Abtei Muri an ihre Winzer im Mark­ gräfler Weindorf Bellingen

Im Jahre 14 72 war Breisach T agungsort eines »Ü berrheinischen Weinbaukongres­ ses«, wie wir heute sagen würden, zu dem die Stadt Basel alle maß gebenden Kräfte des Weinbaues eingeladen hatte, unter vielen weltlichen und geistlichen Fürsten den Markgrafen Karl von Baden und badische Städte. Aufgabe dieser illu­ stren Versammlung war es, Wege zu ge­ meinsamem Vorgehen gegen Weinfälscher zu finden. Man kam überein, nieman­ dem sollte es gestattet werden, Weine zu kaufen oder zu verkaufen, die »gearztet und anders gemacht würden, als Gott der Herr sie hat wachsen lassen«. Markgraf C hristoph I. ging 149 5 in seiner ersten badischen Weinordnung gegen »unziemliche und schädliche Gern ächte bei den Weinbesitzern« gesetzlich vor, und in den folgenden Jahrhunderten ha­ ben badische Fürsten immer wieder för­ dernd auf den Rebbau eingewirkt, allen voran Markgraf Karl Friedrich, der spä­ tere erste Groß herzog von Baden. E r ließ die Gutedelrebe aus Vevey am Genfer See in sein Land bringen, die sich als »Markgräfler« eingebürgert hat. E r be­ auftragte den an praktischen E rfahrungen reichen Weinbau-Fachmann Tobias Her­ mann, Bürgermeister von Laufen, neue Anbaumethoden zu lehren, Prinzipien, die auf die E ignung der Lage ebenso achte­ ten wie auf den Anbau edler Sorten in r.ci ne m S atz bei weitem Zeilenabstand. Was der Fürst anordnete, war erprobt auf den R ebbergen des markgräflichen Schlosses Staufenberg bei Durbach. Interessant ist auch eine Verordnung Karl Friedrichs aus dem Jahre 1752. »Schließ­ lich geht Unser Wille und Meinung da­ hin«, so heiß t es dort, » daß den Fremden, die sich des Weinhandels wegen einfin­ den, alle nur mögliche Beförderung ge­ schehen solle. Besonders die Weinstecher sollen sich der ihnen gegebenen Vor­ schrift gemäß betragen und denen Frem­ den bei ihren Händeln allenthalben an die Hand gehen, die Wirte auch in Anrech­ nung der Zehrung sich billig begnügen lassen. Wie denn auch, wenn Fremde Strittigkeit mit Fremden oder Untertanen überkommen sollte, kein weitläufi ges Verfahren veranlaß t, sondern alles auf das geschwindeste untersucht und erledigt werden soll.« 12 Breisach, von altersher Zentrum des Weinbaues und Handelsplatz für die begehrten Weine vom Oberrhein, ist von vielen Künstlern dargestellt · Kupferstich von Matthäus Merian

Bei ständiger Ausweitung des Anbaues war Wein im 1 6. Jahrhundert zum billig­ sten Volksgetränk geworden; wüste Trinksitten gaben der satirischen Litera­ tur jener Zeit reichlich Stoff. Minderwer­ tiger Wein wurde mit Honig und Ge­ würzen genießbar gemacht. Wein vom Oberrhein aber, den man Elsässer nannte, ob er nun links oder rechts des Stromes gewachsen war, erfreute sich besonderen Ansehens. Dennoch lebten unsere Win­ zer in ständiger Not. Mit dem zunehmenden Wohlstand der Städte erwarben mehr und mehr Stadt­ bürger in ihrer Nachbarschaft Weinberge, die sie von Rebleur en bebauen ließen. Die Not dieser kärglich entlohnten Win­ zer führte an vielen Orten, unter ande- ren in Freiburg, Konstanz, Burkheim und Heidelberg, zur Gründung von Zünften. Soweit diese religiösen Charakters waren, wie die Urbansbruderschaften in Schwa­ ben, fielen sie 1783 einem Auflösungs­ dekret Kaiser Josephs II. zum Opfer. Die Freiburger » Rebleute-Zunft zur Sonne« als reine Sachwalterirr der Interessen ihrer Winzer durfte weiterbestehen. Sie dele­ gierte die Standesvertretung in den Rat der Stadt, war verantwortlich für die Abgabe des Zehnten und für die Ausbil­ dung des Berufsnachwuchses. Soweit sie die wirtschaftlichen Interessen der Reb­ leur e vertrat, auf Anbau und Pfl ege ein­ wirkte und bei der Leseordnung mit­ sprach, darf man sie als eine Vorläuferirr unserer Winzergenossenschaften ansehen, die deshalb wohl auch mit einem gewis­ sen Recht in der Fahne der Freiburger Rebleur ezunft eine Traditionsfahne sehen. Wenn sie, die heute im »Augustiner­ museum« verwahrt wird, einmal im Jahr einer feierlichen Prozession voran, zum Münster getragen wird, mag der Heilige Urban, wenn sie sich im Winde bauscht, sein Winzervolk als Schutzpatron daran erinnern, daß ohne den Segen des All­ mächtigen auch heute alle Mühen verge­ bens sind, und der goldene Sonnenball auf der Rückseite der Fahne mag damals wie heute als Symbol all der förderlichen Kräfte der Natur aufleuchten, ohne die wahre Weinfreuden versagt bleiben. 14 Die Fahne der Freiburger »Rebleute­ Zunft zur Sonne«, im Augustiner­ museum zu Freiburg verwahrt, darf als die Traditionsfahne der badischen Winzergenossenschaften gelten.

Das K aiserstühler Weinstädtchen Burk­ heim erlebte von 1 560 bis 1583 unter der klugen Herrschaft des K aiserlichen Rates und Feldobristen Lazarus von Schwendi seine Blütezeit. Der welterfahrene Mann trat durch eine Neuordnung der Fron­ dienste gewissenloser Ausbeutung ent­ gegen, half durch einen Schulfonds der Bildung seiner Bürger auf und stiftete ein Spital für Obdachlose. Er gründete die Rebleur e-Zunft in Burkheim und war als Förderer des Weinbaues am Oberrhein ein Freund der Winzer, die ihn als tatkräf­ tigen Patron verehrten. Ein silberner Zunftbecher, der sogenannte Schwendi­ Becher, der zum Trinkgeschirr des Stadt- herren gehörte, wird im Renaissancebau des Burkheimer Rathauses als wertvolles Erinnerungsstück an den großen Mann verwahrt. Wie der Historiker Dr. K arl Müller be­ richtet, ist es der Neuanlage eines Rehber­ ges durch A gid Joseph K arl von Fahnen­ berg zu danken, daß in Burkheim 1781 zum ersten Mal am K aiserstuhl Reben auf vulkanischem Boden gepfl anzt worden sind; bis dahin hatte man Lößböden be­ vorzugt. In jener Zeit mehrte sich die Privatinitiative, die dem Beispiel der ba­ dischen Fürsten folgte. Den Ihringer Wundarzt Lydtin (1779-1835) beein­ druckten die Weine von den Lavaböden am Vesuv, deren Anbau er an Ort und Stelle kennenlernte, so stark, daß er auf dem Tephrit des Ihringer Winklerberges Riesling, Silvaner, Traminer und Mus­ kateller a npfl anzte; »Hobby« eines Arz­ tes, oder nicht vielmehr eines echten I hringers ? Mit dem Anbau des Blauen Spätburgunder und anderer Edelsorten am südwestlichen K aiserstuhl trieben die Brüder Blankenhorn aus Müllheim den Weinbau voran. Ihr Gut Blankenhorns­ berg wird seit 1945 vom Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg vorbildlich, auch im Dienste der Forschung, bewirt­ schaftet. 16 Der »Schwendi-Becher« zeigt auf seinem Grund das Bild des Burkheimer Patrons der Winzer Lazarus von Schwendi 1522-1583.

Bemerkenswert ist die große Zahl nam­ hafter badischer Weinbaufachleute, die Geltung gewonnen haben, überall wo Wein wächst. Der Wieslocher Apotheker Philipp Bronner war, in einer förderlichen Verbindung, zugleich Forscher und Prak­ tiker des Rebbaues. Ferdinand Öchsle, 1774 in Pforzheim geboren, hat die Most­ waage konstruiert; seitdem wird Qua­ lität nach »Öchslegraden« gemessen. Als Begründer der Wissenschaft des Wein­ baues und der Kellerwirtschaft wurde Prof. Dr. A. Blankenhorn (1843-1906) weltbekannt. Freiherr von Babo aus Wein­ heim ( 1827- 1894) gewann seinen Rang aus der Verbindung von Forschung und Lehre. Geheimrat Neß ler (1827-1905) war bahnbrechend auf dem Gebiete der Kellerwirtschaft War im ganzen Mit- telalter und bis in die jüngste Zeit hinein Rebbau betrieben worden, ohne daß Ergebnisse naturwissenschaftlicher For­ schung angewandt werden konnten, war die Kellerwirtschaft kaum über oft ge- nug vom Aberglauben diktierte Rezepte hinausgekommen - jetzt gewann die Wis­ senschaft Erkenntnisse, die dem moder­ nen Qualitätsweinbau zum Durchbruch verhelfen sollten. Wie hoch aber auch immer die Bedeutung der genannten Persönlichkeiten und vie­ ler anderer einzuschätzen sein mag, ein Mann überragt sie alle: der Pfarrer und Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob, der Gründer der ersten badischen Winzer­ genossenschaft im Jahre 1 8 8 1 in Hagnau am Bodensee. Seiner kraftvollen Bauern­ natur widersprach es, das Elend der Winzer als eine Fügung hinzunehmen, der man sich beugen müsse. Er entfachte den Willen zur Selbsthilfe unserer Win­ zer, er war der Wegbereiter ihrer Genos­ senschaften und hat damit den entschei­ denden Impuls für den Qualitätswei nbau auf breiter Basis gegeben. In der gesam­ melten Kraft der Winzergenossenschaft ist dann das Potential erwachsen, das stark genug war, die Fülle der Aufgaben zu lösen. Was in der tausendjährigen Ge­ schichte des Weinbaues in Baden auch immer an qualitätsfördernden Aktionen unternommen worden ist, was die Er­ gebnisse wissenschaftlicher Forschung seit dem vorigen Jahrhundert auch bewirkt haben mögen, den eigentlichen Durch­ bruch konnten erst die Winzergenossen­ schaften unserer Zeit herbeiführen. 18 Pfarrer Heinrich Hansjakob gründete in Hagnau am Bodensee 1881 die erste badische Winzergenossenschaft

Zentralkellerei Badischer Winzergenossenschaften - Konsequenz modernen Wirtschaftsdenkens im Weinbau

Das Gründungsprotokoll, ausgefertigt von Verbandsprüfer Otto Schmidt, Eich­ ster ten, deutet jedoch noch weitere Er­ kenntnisse an, wie sie jene Männer gewon­ nen hatten, die weiter als andere über den Tag hinaus in die Zukunft sahen. Aus dem Protokoll geht hervor, daß man eine genossenschaftliche Weinwerbung ins Auge faß te. Aber im Hintergrund taucht bereits der Gedanke auf, früher oder spä­ ter zu einem gemeinsamen, zentralisier­ ten Verkauf aller Genossenschaftsweine zu kommen. Solche Ideen waren für den damaligen badischen Weinbau wirtschaftlich ebenso vorteilhaft wie notwendig. Aber sie ließ en sich seinerzeit leider noch nicht durchset­ zen. Zwar sprachen sich vorausschauende Persönlichkeiten des Winzergenossen­ schaftswesens für ihre Realisierung aus- wie etwa Diplom-Kaufmann Max Burghart aus Oberrotweil oder Otto Bender aus Wiesloch, Geschäftsführer der Verkaufs- und Werbezentrale badischer Winzergenossenschaften. Es gelang ihnen jedoch im Jahre 1951 noch nicht, die Mit ­ glieder der örtlichen Winzergenossen­ schaften von der Richtigkeit und Notwen­ digkeit einer zentralen Landesverkaufs­ sr elle zu überzeugen. Bald aber wurde auch den Gegnern sol­ cher fortschrittlichen Pläne klar, daß man mit fast 100 selbstmarktenden Winzer­ genossenschaften, mit Weinen aus 100 Kellern also, keine effektiv arbeitende Verkaufsorganisation aufbauen konnte. Dafür waren einfach die örtlichen Vor­ aussetzungen zu verschieden. Neben ab­ gefüllten wurden offene Weine zum Ver­ kauf gebracht - Kellereien, die mit der Zeit gingen, hatten erhebliche Vorteile am Markt - kleine Kellereien scheiterten an der Unmöglichkeit, Angebote auf län­ gere Zeit vorzulegen und durchzuhalten. Hinzu kam die Tatsache, daß die vielen Vertreter sich gegenseitig den Verkauf er­ schwerten, weil eine Bereinigung der Ver­ tretergebiete nicht zu erreichen war. So muß te Bender schon nach einem Jahr das wenig ermutigende Fazit ziehen: keine Winzergenossenschaft wollte etwas auf­ geben, alle wollten nur erben. Da aus all solchen Gründen der gemein­ same Vertrieb über die Verkaufs- und Werbezentrale badischer Winzergenossen­ schaften eGmbH, Karlsruhe, nicht zu­ stande kam, entschloß man sich, das Schwergewicht der Arbeit auf die genos­ senschaftliche Weinwerbung zu verlegen. Dieses Vorhaben war dann auch durch­ aus erfolgreich, wie an anderer Stelle unserer Festschrift ersichtlich wird. Immerhin hatte man aus den negativen Erfahrungen so viel gelernt, daß man sich 22 nun doch stärker mit dem Gedanken einer gemeinsamen Kellerei mehrerer Winzer­ genossenschaften befaß te. So war die Gründung einer Zentralkellerei Kaiser­ stühler Winzergenossenschaften eGmbH, Sitz Breisach, nur noch eine Frage der Zeit - aber diese Gründung war anderer­ seits ein entscheidender und mutiger Schri tt in die Zukunft. Deshalb muß an dieser Stelle nochmals all den Männern und Organisationen gedankt werden, die bei der Gründung am 13. 3. 1952 an der Wieg e der ZKW standen. Es waren viele, die am Zustandekommen dieser I nstitution mitwirkten - Männer, die durchaus die ehrenvolle Bezeichnung »Idealisten« verdienen. Hier seien stell­ vertretend für all die anderen Persönlich­ keiten nur genannt: Verbandsprüfer Otto Schmidt, Eichster ten - Otto Bender, Vor­ standsmitglied seit Gründung und ab 16. 1 . 1965 Vorstandsvorsitzender der ZBW bis zu seinem Ausscheiden aus Altersgründen am 4. 9. 1972 - und nicht zuletzt Emil Klaus, vom Gründungstag bis zum 4. 9 1972 geschäftsführendes Vor­ standsmitglied und ab diesem Tag Auf­ sichtsratsvorsitzender der ZBW. Diese Männer und alle jene, die gemeinsam mit ihnen wirkten, haben keine Mühe ge­ scheut, das groß e Ziel einer Landeszen­ trale schließ lich doch noch zu erreichen. Das Gründungsprotokoll der Zentralkellerei Kaiserstühler Winzer­ genossenschaften, Vorgängerin der ZBW, läßt das Fernziel schon erkennen.

Die» Zentral kel lerei Kaiserstühler Win­ zergenossenschaften eGmbH, Sitz Brei­ sach« wurde unter dem 29. 4. 1952 in das Genossenschaftsregister, Band II, OZ 52, beim Amtsgericht Breisach eingetragen. Der Gegenstand des Unternehmens ist nach§ 2 der Satzung: 1 . die gemeinsame Kel terung der Wein­ trauben aus den Wirtschaften der Mit­ glieder aller angeschlossenen Winzer­ genossenschaften, unter umsichtiger Auslese nach Lage und Güte; 2. der Ausbau der von den Mitgl iedsge­ nossenschaften übernommenen Moste; 3. die Gewinnung der bestmögl ichen Qua­ l itätsweine durch fachgerechten Aus­ bau sowie die Pfl ege dieser Wei ne; 4. die Verwertung der gewonnenen Weine und der Nebenerzeugnisse. Die Mitgl iedschaft können gemäß § 3 der Satzung erwerben: 1 . die dem Raiffeisenverband Baden e.V. angeschlossenen Winzergenossen­ schaften, soweit sie nicht bereits einer genossenschaftlichen Kell erei als Mit­ gl ied angehören; 2. Vorstandsmitgl ieder der Zentral kel- l erei. In der Gründungsphase sind der Zentral­ kellerei Kaiserstühl er Winzergenossen­ schaften die örtlichen Winzergenossen­ schaften Achkarren, Bahlingen, Bicken­ sohl , Bischoffingen, Bötzingen, Eichstet­ ten, Kiechlinsbergen, Jechtingen, Leisel ­ heim, Merdingen, Oberrotweil , Opfingen, Schelingen, Wasenweiler und Ihringen beigetreten. Aus dieser Zusammenstell ung geht deut­ l ich hervor, daß viele materiell starke Winzergenossenschaften mit als erste der ZKW beitraten. Dabei war der Zusam­ menschl uß für diese großen Genossen­ schaften eigentl ich l ange nicht so notwen­ dig, wie er für viele kleinere gewesen wäre. Trotzdem besaßen eben gerade die füh­ renden Männer jener starken Winzer­ genossenschaften den erforderlichen Weit­ blick - und sie erkannten, daß ein Zusam- mengehen die negativen Folgen einer übertriebenen und damit schädl ichen ge­ genseitigen Konkurrenz verhindern konnte. Mit welchem Mut und mit wel ch voraus­ planender Energie sowohl Vorstandschaft wie Aufsichtsrat der ZKW ans Werk gin­ gen, das zeigte schon der erste Geschäfts­ vorfall, den die neue Institution über­ haupt zu verzeichnen hatte. Man erwarb laut Kaufvertrag vom 28. 6. 1952 von der Firma Deutz & Geldermann, Breisach, ein Teilgrundstück auf der Gemarkung Breisach, Lgb.-Nr. 373/4, mit 47,59 Ar zum Preis von Dl\1180 000,-. Zusammen mit diesem Grundstück kaufte die ZKW den darauf befindlichen Kell er mit einem umbauten Raum von 3065 cbm. Der Kaufpreis wurde durch Einzahl un­ gen der ersten Geschäft santeil e von den Gründungsmitgliedern bezahl t. 24 Bild Seite 26/27: Zehn Jahre nach ihrer Gründung hatten die Bauten der ZBW den Umfang erreicht, der bei ständig andrängendem Zustrom von Mit­ gliedern Bewältigung aller Aufgaben gewährleistete. Bild Seite 25: Eine Baracke auf dem in der ersten Stunde des Unternehmens erworbenen und auf Wachstum zugeschnittenen Grundstück war die Keimzelle der sogleich von Jahr zu Jahr wachsenden Bauten der ZBW.

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Die Zentralkellerei Badischer W inzergenossenscha{ten Schon b ei der Gründung der Zentralkelle­ rei Kaiserstühler Winzergenossenschaften waren sich die maßgeb enden Kreise des Raiffeisenverbandes und der ZKW dar­ üb er im klaren gewesen, daß weitere Zen­ tralsteli en außer den b ereits existieren­ den Bezirkskellereien Wiesloch und Efrin­ gen-Kirchen nicht mehr entstehen sollten. Um solche Gedanken weiter zu diskutie­ ren, lud das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Regie­ rungspräsidien Süd- und Nordb aden, den Raiffeisenverb and, den Badischen Wein­ b auverband und maßgeb ende Vertreter von Winzergenossenschaften zu einer gemeinsamen Besprechung am 12. 3. 1954 in Neuweier ein. Unter dem Vorsitz des heute im Ruhe­ stand in Stuttgart lebenden Ministerialrat Wilhelm Engelhardt wurden Pläne zu weiteren Gründungen von Bezirkskelle­ reien abgelehnt - und der Plan von Emil Klaus, die Breisacher Zentralkellerei Kaiserstühler Winzergenossenschaften in eine Landeszentrale umzuwandeln, fand die Zustimmung aller Teilnehmer. Diese Einstimmigkeit der Ansichten ging jedoch nichtallein auf die schon dargestell­ ten und noch immer nicht ganz gelösten Prob leme zurück. Zu den noch schwie­ rigen Strukturverhältnissen, dem empfind­ lichen Mangel an Kapital sowie den noch kaum b egonnenen Rebß urb ereinigungen und Neuanpfl anzungen waren im Laufe der Jahre weitere Sorgen gekommen. Die starken Mitgliederzugänge nach der Wäh­ rungsreform vom 20. 6. 1948 mußten endgültig bewältigt werden - und es gab immer mehr und immer stärkere Ab satz­ krisen, wie etwa die nach den b esonders umfangreichen Ernten von 1951 und 1955. Solch höhere Erträge hatten sich gehäuft aufgrund umfangreicherer gesteigerter Selektionsarb eiten im Rahmen der Erhal­ tungszüchtung unserer alten Reb sorten, durch den Einsatz wirksamerer Schäd­ lingsb ekämpfungsmittel, optimaler Mine­ raldüngung, b reiterer Zeilen und Stock­ ab stände sowie durch die Verwendung von neuzeitlichen Maschinen und Gerä­ ten. Zu diesen Problemen kam die Tat­ sache, daß der Wein in Deutschland noch immer als Genußmittel b etrachtet wurde und daß der badische Wein in wei­ ten Kreisen noch wenig bekannt war. Die immer noch sehr zersplitterten badi­ schen Weinb au-Organisationen konnten ihn nur schlecht durchsetzen gegenüb er den Erz eugnissen der R ächenmäßig viel größeren und dadurch materiell viel stär­ keren Weingüter an Rhein und Mosel. All diese Widrigkeiten ließen die damals verantwortlichen Männer nicht ruhen, und sie suchten gem einsam nach einer sinnvollen, rationellen und marktkonfor­ men Lösung. So b eschloß man anläßlich der Tagung in Neuweier einstimmig eine Reihe von festen Grundregeln, die b ald ganz all­ gemein die »Neuweierer Empfehlungen« genannt wurden. Sie b esagten: 1 . Der Aufb au von selb stmarktenden Winzergenossenschaften kann in Baden als abgeschlossen gelten. Organisatio­ nen dieser Art werden durch den Raiff­ eisenverb and nicht mehr gegründet. 2. In denjenigen Ortschaften, deren wei­ tere genossenschaftliche Erschließung infolge Flurb ereinigung bzw. Umstel­ lung notwendig wird, sind Winzer­ genossenschaften als reine Traub en­ erfassungsstellen mit dem Ziel des An­ schlusses an die Zentrale zu gründen. 3. Außer den bereits b estehenden üb er­ örtlichen Zusammenschlüssen sollen neue Bezirkskellereien nicht mehr ins Leben gerufen werden. Soweit seitens selbständiger Winzergenossenschaf­ ten das Bedürfnis b esteht, sich aus Ab ­ satzgründen einer großen Organisa­ tion anzuschließen, verpfl ichtet sich die Zentrale, jedem an sie gerichteten Er­ suchen zu entsprechen, so daß unnötige Investitionen der örtlichen Winzer­ genossenschaften überfl üssig werden. 4. Diese Regelung soll die selb stmarkten­ den Winzergenossenschaften in die Lage versetzen, j ährlich den gleichen Prozentsatz nach Jahrgang, Lage, Sorte und Qualität über die Zentrale zur Entlastung des innerb adischen Mark­ tes zur Ab lieferung zu bringen. Diese »Neuweierer Empfehlungen« dürf­ ten nach dem Zweiten Weltkrieg im b a­ dischen Winzergenossenschaftswesen die für den b adischen Weinb au entscheidende und b is heute positiv andauernde Ent­ wicklung eingeleitet hab en. 28 Die Anzahl und die gewaltigen Ausmaße der Weinbehälter des Zweigbetriebes "unter Barz« lassen auf den Umfang der I nvestitionen schließen, die in den Jahren 1970 und 1971 eingesetzt worden sind.

Nach den » Neuweierer Beschlüssen« wurde in der Generalversammlung der Zentralkellerei Kaiserstühler Winzerge­ nossenschaften am 26. 4. 1954 der Firmen­ name geändert in Zentralkellerei Badischer Winzergenossenschaften eGmb H, Breisach am Rhein Mit der Gründung dieser Landeszentrale war die Entwicklung zur größ tmöglichen Zusammenarb eit jedoch noch nicht ab ­ geschlossen. In den Jahren 1954 b is 1960 traten weitere 35 Winzergenossenschaften der ZBW b ei - und von 1961 b is 1972 erhöhte sich die Mitgliederzahl nochmals um 44-, so daß b is zum 31. 8 . 1972 der Mitgliederb estand 93 Winzergenos­ senschaften und 1 Weingut b eträgt. Die­ sen örtlichen Zusammenschlüssen gehör­ ten am gleichen Stichtag üb er 2 1 000 Einzelwirtschaften an. Mit der planvollen Neuordnung der Pro­ duktionsgrundlagen für einen rationel­ leren und noch stärker qualitätsorientier­ ten Weinb au ging der Ausb au einer fort­ schrittlichen und modernen Kellerwirt­ schaft Hand in Hand. Der wachsende Zustrom von Mitgliedern und die höhe­ ren Erträge zwangen die ZBW,ihre Lager­ kapazität fast von Jahr zu Jahr zu erwei­ tern. Damit ergab sich die Notwendigkeit b edeutender Investitionen, deren wich­ tigste 1958/59, 1960/61, 1964, 1965 und 1969 im Zentralb etrieb Breisach vorge­ nommen wurden. In dem zusätzlich auf­ geb auten Zweigb etrieb »Unter Barz« wurden weitere umfangreiche Investitio­ nen in den Jahren 1970 und 1971 durch­ geführt. Dieser zweite, etwa anderthalb Kilometer von Breisach entfernte Betrieb » Unter Barz« ist heute schon fast so groß wie die Breisacher Anlage. Er war notwendig ge­ worden, weil Erweiterungen des Stamm- b etrieb es nicht mehr möglich waren - eine Tatsache, die b eim Kauf des Breisacher Geländes einfach utopisch erschienen wäre. Wie im weiteren Verlauf dieses Ab ­ schnittes deutlich wird, konnten auch die phantasievollsten Männer unter den Gründern der Landeszentrale kein so er­ staunliches Wachstum für die Zentral­ kellerei voraussehen, wie es dann tatsäch­ lich eintrat. Nicht zuletzt wurde diese unvorhersehb are Ausdehnung allerdings auch b edingt durch die rapide Konzentra­ tion auf der Seite der Ab nehmergruppen. Im Anschluß an diese Darlegungen sollen nun die auß erordentlichen Erfolge der geleisteten Arb eit und der durchgeführten Investitionen im Rahmen der ZBW dar­ gestellt werden. Um das zu tun, ist es jedoch unumgänglich, Zahlen und Stati­ stiken heranzuziehen. So findet sich denn im folgenden eine Reihe von konzen­ trierten Listen und Tab ellen, an denen der Fortschritt in der Entwicklung der ZBW deutlich ab zulesen ist. 30 Im Jubiläumsjahr 1972 ist der Aufbau des Zweigbetriebes " unter Barz« beendet worden. Mit einem Fassungs­ vermögen von 30 Mio. Litern erweitert dieses Bauwerk die Gesamtkapazität der ZBW auf 80 Mio. Liter.

In neb enstehender Tab elle seien zunächst die wichtigsten Ausb audaten in b ezug auf die Lagerkapazität genannt. Besonders interessant und b esonders charakteristisch dürfte der folgende Hin­ weis sein: Sämtliche Anschaffungen und Erweiterungsb auten wurden in den Vor­ stands- und Aufsichtsratsgremien wie auch in den Generalversammlungen je­ weils einstimmig genehmigt. Ab er zurück zu den angekündigten Zu­ sammenstellungen ! Am 31. 8. 1972 ver­ fügte die ZBW üb er folgende Leistungs­ ziffern: Fassungs-b zw. Lagerkapazität: rund 80 Mio. Liter; 3Traub enerfassungsstationen mit einer täglichen Verarb eitungskapazität von 2,5 Mio. kg Traub en -b ei täglicher Trennungsmöglichkeit nach 24 ver­ schiedenen Lagen und Sorten; 3 automatische Füllstraß en mit einer täglichen Füll-Leistung von 150000 Litern. Um diese Größ enordnung zu erreichen, waren vom Jahre 1952 b is zum 31.8. 1972 Investitionen, wie sie in neb enstehender Ta b elle ersichtlich sind, erforderlich. Der relativ niedrige Buchwert nach einer so kurzen Zeitspanne geht nicht allein auf die Ab schreib ungen zurück, sondern eb enso auf die Tatsache, daß die ZBW dankenswerterweise auch materielle Un­ terstützung fand durch die EWG in Brüs­ sel, durch die Bundesrepub lik Deutsch­ land, durch das Land Baden-Württem­ b erg, vertreten durch das Regierungsprä­ sidium Südb aden. Betont muß auch werden, daß alle vor­ handenen Mittel rationell eingesetzt und die Fixkosten dadurch wesentlich gesenkt wurden. Somit flossen die eingesparten Ab schreib ungen aufgrund der treuhände­ rischen Funktion der ZBW als höhere Auszahlungspreise den Mitgliedern zu, die ja die Träger des Unternehmens sind. 32

Für die b adischen Winzer waren ihre Ge­ nossenschaften und deren Breisacher Zen­ trale immer mehr zur Grundlage und zum Sicherheitsfaktor für ihre ökono­ mische, j a für ihre gesamte materielle Exi­ stenz geworden. Deshalb schlossen sie sich im Laufe der Zeit nahezu vollständig den Genossenschaften an. Das wird auch deutlich aus der nachstehenden Üb ersicht üb er die Anlieferungen an die ZBW: 1952 = 4 809 hl 1958 = 45 716 hl 1960 = 104 248 hl 1963 = 184 471 hl 1968 = 212 653 hl 1970 = 40 1966 hl Für die ZBW war auch von großer Bedeu­ tung, daß der Konzentrationsprozeß nicht haltgemacht hatte b ei den örtlichen Winzergenossenschaften, von denen viele b is zum 3 1 . 8. 1972 ihre eigene Einlage­ rung und Vermarktung aus rein rationel­ len und marktb ezogenen Gründen auf­ gab en. Die Ansprüche der Großfirmen unter den Ab nehmern etwa waren durch Einzelgenossenschaften nicht mehr zu er­ füllen - vor allem nicht im Hinb lick auf langfristige Lieferungen. Zur Befriedigung solcher Nachfrage stand nun jedoch die ZBW b ereit. Sie konnte im gleichen Augenb lick, in dem der Großmarkt Ware verlangte, reife Qualitäts- und Prädikat­ weine liefern, die von erfahrenen Fach­ leuten ausgeb aut waren. Somit hatte die ZBW nicht nur einen ent­ scheidenden Vorsprung, sondern sie b ot gleichzeitig auch ihren Mitgliedern erheb ­ lich b essere Möglichkeiten. Diese Er­ kenntnis setzte sich b ald allgemein durch. Nicht zuletzt deshalb b eteiligten sich am 3 1 . 8. 1972 von den insgesamt 121 b adi­ schen Winzergenossenschaften nur noch 54 selb st am Markt. Für die konstante Steigerung der Lei­ stungsziffern sorgte natürlich, das soll hier ganz deutlich gesagt werden, in erster Linie der b adische Winzer selb st. Er er­ kannte, daß er b ei all seiner schweren und verantwortungsvollen Arb eit nur mit einer gewissen Disziplin zum erhofften Erfolg kommen konnte - daß eine enge Zusammenarb eit heute vielleicht noch notwendiger ist als je zuvor - und daß man aus Qualitäts- und damit aus Wett­ b ewerb sgründen Reb en nur dorthin pflanzen soll, wo vom Boden und vom Klima her qualitativ hochwertige Traub en heranreifen können. Der diesem Ab schnitt b eigegeb ene Lese­ plan der ZBW für den Jahrgang 1971 macht andererseits ab er auch deutlich, wie sorgfältig und planvoll die Lese nach Lage und Reife der einzelnen Sorten ge­ steuert werden muß. Wichtig ist weiterhin der Grundsatz der ZBW, das Traub engut, das aus ganz Baden kommt, nur nach Öchsle-Graden, also nach Qualität zu b ezahlen. Diese Praxis führt dazu, daß nur reife Traub en gelesen und ab geliefert werden. 34 Die alljährliche Generalstabsarbeit des Leseplanes sorgt für reibungslose Abwicklung vom Tag X bis zur Ablieferung der Trauben bei der ZBW.

Die ZBW ist bi s heute ihrem Grund­ auftrag treu geb lieb en, deren wichti gster Teil b esagt, nur Traub engut von Mit­ gliedern anzunehmen, es auszub auen und i n Flaschen zu vermarkten. So b ehält si e die Kontrolle üb er die Qualität ihrer Er­ zeugni sse von den frisch gelesenen Trau­ b en b is zum ferti g ausgeb auten Wein. Zu di esem Grundsatz kamen allmählich weitere hinzu, die vor allem ei ne plan­ volle Ab satzpolitik b etreffen. So liegt di e Bedeutung der ZBW nicht zuletzt in der Tatsache, daß sie sei t dem ersten Tag ihres Bestehens di e gesamte Weinproduk­ tion üb er den Großhandel ab setzt. Dieses Pri nzip hat si ch damals wi e heute als ri chtig erwiesen. Weitere Üb erlegungen mußten der b erei ts kurz gestrei ften Großnachfrage gelten, di e ausgelöst wurde durch di e rapide Konzentration auf der Ab nehmerseite. Einer solchen Entwicklung mußte an­ gesichts der ZBW -Zi elsetzung, di e Exi ­ stenz der b adischen Winzer zu si chern und auszub auen, eine Konzentration auf der Erfassungsseite folgen. Das geschah - und so kann heute, um das noch einmal zu­ sammenzufassen, die ZBW den Anforde­ rungen aller Großhandelsgruppen, und zwar sowohl des modernen Handels als auch der Wei nfachgruppe, als leistungs­ starker Partner entsprechen. Durch den Ausb au von j ährlich 230 b is 300 Weinen erfüllt di e Zentralkellerei alle Ansprüche b is hin zur Trockenb eerenauslese. Di e ZBW ist ab er auch i hrem zweiten Grundauftrag, neue und ferner gelegene Ab satzgeb iete zu erschli eßen, in den zwei Jahrzehnten ihres Bestehens immer nachgekommen. Für den b adischen Wein wurden ganz neue Märkte geöffnet, so daß man i hn i m Laufe der Jahre bi s hin zum äußersten Norden Deutschlands kennen und lieb en lernte. - Schließlich konnte die ZBW ernste Ab satzkrisen so­ wie Preiszusammenb rüche vermei den oder ganz ausschließen. Sie hat auch das spekulative Element zwischen Angeb ot und Nachfrage üb er den qualitätsb ezoge­ nen Prei s i n das ri chtige Verhältnis ge­ b racht, wob ei jederzeit der starke in- und ausländische Wettb ewerb b erücksichti gt wurde. Ei n paar Worte müssen noch gesagt wer­ den zu Art und Praxi s des Ab satzes der Produktion. Sei t jeher legt di e ZBW größten Wert auf ein gutes, langfristi ges Verhältnis zur Kundschaft. Neb en den geschäftli chen sind es da b esonders auch menschli che Kontakte, die mit den Ab neh­ mern angestreb t und unterhalten wer­ den. Gerade b eim Wei n ist ja das Ver­ hältnis zwi schen Produzent und Ab neh­ mer anders als etwa das Verhältni s zwi ­ schen Maschinenfab rikant und Käufer. Natürlich ist der Wein auch Ware - und doch b esitzt er noch als Handelsob jekt seinen ganz eigenen Reiz. Ob man davon ausgeht, daß er »eingefangene Sonne« i st - ob man daran denkt, daß der Wein ausb aut, seinen Höhepunkt hat und schließlich stirb t - ob man an den End­ ab nehmer denkt, der die Wei nlaune, di e Wei nstimmung genießt - immer b edeutet Wein etwas anderes als b eispielsweise ei n aus Metall gefertigtes, leb loses Pro­ dukt. Wein kann zu einer Art Gegenüb er des Menschen werden. Vielleicht liegt dari n sei ne Bedeutung - und vielleicht verlangt er deshalb ein gutes menschli ches Verhältni s zwischen Erzeuger und Ab ­ nehmer. Darum ist es so wichtig und so erfreulich, daß es den freib eruflichen Ver­ tretungen und den ZBW-Mitarb eitern i m Innen- und Außendienst gelungen ist, die­ ses Vertrauensverhältnis herb eizuführen. Wenn nun, wie schon früher festgestellt wurde, di e ZBW nur an den Großhandel li efert, so hat das seine Gründe in der freien Marktwirtschaft ganz allgemein, in der nun einmal der Großhandel ein wich­ ti ges Bindegli ed zwischen Produzent und Verb raucher darstellt. So kann die ZBW ihre Kunden auch aufgrund des ob en b e­ schrieb enen Vertrauensverhältnisses fach­ männisch b eraten - di es um so mehr, als es si ch dab ei um nahezu 80 °/o Stamm­ kundschaft handelt. Ab er auch die wir­ kungsvolle Öffentli chkei tsarb eit und die Dienstleistungen der ZBW werden durch­ aus geschätzt - ni cht zuletzt, wei l die ZBW i n ihren Kunden eb en zunächst den Partner, den Menschen sieht. Nimmt man einmal alles zusammen, was i n diesem Ab schnitt gesagt wurde, so wird man gewiß allen Ausführungen zusti mmen, die sich in dem Bi ldb and »Wei nland Baden« finden. Ei nige der darin getroffenen b edeutsamen Feststel­ lungen sollen dieses Kapitel ab schli eßen : »Es darf ohne Üb ertreib ung gesagt wer­ den, daß di e Zentralkellerei mit i hren Winzergenossenschaften ein Bei spiel ge­ setzt hat. Sie hat gezei gt, was der Wille zur Selb sthilfe, was die gesammelte Kraft einer Gemeinschaft auch und gerade heute zu leisten vermag. Die b adischen Winzer hab en i hr ei genes Los entschei dend verb essert, sie hab en sich den Marktantei l gesi chert, den sie b rauchen, und sie schenken dem Wei n­ freund jedes Jahr Weine, die er mi t unge­ trüb ter Freude genießen kann.« 36 Bild Seite 38/39: ln einem einzigen großen Einsatz: 92 ha flurbereinigter Rebenneuaufbau auf Breitterrassen, am lhringer Winklerberg. Bild Seite 37: Die Romantik des Wein­ herbstes in Baden ist mit der Disziplin der Leseordnung verbunden, die der Qualität dient.

Zusammenfassung und Ausblick In den vorangehenden Abschnitten wurde das Werden und Wirken der Zentralkel­ lerei Badischer Winzergenossenschaften im ei nzelnen untersucht. An dieser Stelle soll nun aus Gründen der Übersichtlich­ keit die Entwicklung der vergangenen zwanzig Jahre in großen Umrissen zusam­ mengefaßt werden. Noch um das Jahr 1950 fanden mehr als 21 000 b adische Wi nzer kei nen ausrei ­ chenden Lebensunterhalt. Di e meisten von i hnen leb ten am Rande und oft genug auch unterhalb des Exi stenzminimums. Besonders die kleinb äuerli chen Wi nzer­ b etrieb e waren extrem gefährdet: schwan­ kende Ernten, Frost und Hagel, verdor­ b ene Ware, Kapitalmangel und fehlende Lagermögli chkei ten zwangen sie dazu, die Traub enernte so rasch wie mögli ch an den Mann zu bri ngen. Aus Angst, für die empfindli che Ware kei ne Käufer zu finden, wurde oft das völlige Ausrei fen des Traubengutes nicht ab gewartet. So konnte si ch in früheren Zeiten vor allem b ei den Kleinwi nzern kaum ein echtes Qualitätsdenken durchsetzen. Diese Tat­ sache ab er wirkte sich dann wiederum negativ auf die ohnehi n schon unsi chere materielle Lage der Erzeuger aus. Heute ist die Existenz der b adi schen Win­ zer gesi chert. Es gelang ihnen in einem langwi erigen und zähen Akt der Selb st­ hilfe, für sich und ihre Famili en eine feste und tragfähige Leb ensbasis zu schaffen. Hatten die Winzer nach dem Kriege vor ihrer vernichteten Existenz und ei ner zer­ störten Umwelt gestanden, so veranlaßte gerade di ese Not si e, schnell zueinander zu finden. örtliche Zusammenschlüsse sowi e der Ausb au des Genossenschafts­ wesens b rachten eine erste Wende. Man b egann b ei vielen Winzergenossenschaf­ ten auch schon früh, eigene Keller zu b auen und nur noch auf Flaschen zu ver­ markten. Di e Zahl der Mitglieder stieg stetig an, und das Vertrauen der Wi nzer in die genossenschaftliche Organisati on wuchs von Jahr zu Jahr. Dann wurde schließlich-um das noch ein­ mal zu betonen - nach vielen mühsamen Versuchen und i mmer neuen Schwieri g­ kei ten der eigentli che Durchb ruch in Pro­ dukti on, Kellerwirtschaft und Vermark­ tung erreicht: die örtlichen Winzergenos­ senschaften gründeten i hre Zentrale für das Land Baden! Gemeinsam gi ng man daran, den neuen Zusammenschluß immer effektiver zu gestalten. Die Flurb ereinigungen und der planmäßige Wiederaufb au mi t Quali­ tätssorten machten den Weinb au von der Produktionsseite her rationeller - die Bezahlung des Traub engutes nach Qua­ li tät, Lage und Sorte ermöglichte eine gründlich durchdachte qualitätsorientierte Produktion. Die günstige geographische Lage Badens und di e schnelle Entwick­ lung der Kellerwirtschaft kamen hinzu ­ so errangen die b adischen Wi nzer mit ihren Wi nzergenossenschaften sowie der Zentralkellerei in langen Jahren zi elstre­ bi gen Wirkens ihren ausgezei chneten Ruf - und ihren wohlverdienten Anteil am deutschen Weinmarkt. Soweit di e Zusammenfassung. - Späte­ stens hi er muß nun ein Gedanke formu­ li ert werden, der schon b ei der detai lli erten Beschreib ung der ZBW sozusagen »i n der 40

Moderne Kellertechnik im Einklang mit der Natur des Weines

Die Traub e ist unser höchstes Gut, in ihr hat die Sonne Reife und Qualität einge­ b ettet. Was liegt näher, als ihr alle nur möglichen Errungenschaften der Technik angedeihen zu lassen. Zur Förderung der Qualität war es not­ wendig, die Romantik des alten Wein­ herb stes in den Hintergrund zu drängen. An seine Stelle ist die Präzision moderner Technik, gepaart mit peinlicher Hygiene, getreten. Die alljährliche Planung für diese Herbstwochen ist mit strenger Gene­ ralstab sarb eit vergleichb ar. Wenn der Tag X nach Reifegrad und Wetterlage festgelegt ist, rollen genau nach Plan aus allen Weinb auregionen Badens Lastzüge, Traktoren und Gespanne mit dem von unseren Winzern mit größter Sorgfalt geernteten Lesegut nach Breisach, und in Breisach sind die Nächte lang. Wenn das Traub engut nach Qualität be­ zahlt wird, müssen zunächst die Ochsle­ grade und die Gewichte nach Kilo jeder einzelnen Lieferung in der örtlichen Win­ zergenossenschaft genauestens gemessen werden. Von größter Wichtigkeit ist es, daß Sorten und Qualitäten saub er ge­ trennt gehalten und in die jeweiligen Qua­ litätsstufen eingeordnet werden. 44 2000 bis 3000 Tonnen Trauben führen die starken Arme der Krane in einer einzigen Nacht in unsere Kelterhäuser

Nach Verab schi edung unseres neuen Wei ngesetzes hat die Zentralkellerei in ihren 50 vollanliefernden Winzergenos­ senschaften klei ne Computer aufgestellt, und in ihnen steuern technische Impulse vollelektronisch das Messen der Öchsle­ grade (spezi fisches Gewicht des Mostes) und die Festlegung des Kilo-Gewi chtes. Di ese werden üb er einen automatischen Drucker mi t der Mitgli eds-Nummer des Wi nzers, der Traub ensorte, der Lage und b ereits der jeweiligen Ei nteilung in di e Quali tätsstufe amb estimmten Lesetag ei ngedruckt, ohne daß es möglich wäre, daß irgendein Winzer in diesen Vorgang ei ngreift. Das gib t unseren Winzern Ver­ trauen in eine gerechte Qualitätsb ezah­ lung und gib t uns di e Gewißheit, daß fal­ sches Profitstreb en einen guten Vorsatz nicht ad ab surdum führen kann. Schon auf diesem Lieferschein, der das Traub en­ gut b egleitet, sind di e Annahmestati on und der Traub enaufnahmeb ehälter vermerkt. So kommen sie nun nach Brei sach mi t Beginn der Dunkelheit auf ihren Trak­ toren oder auf großen Lastwagen, saub er getrennt, an di e einzelnen Aufnahmestel­ len. Hier gib t es keine Verwechslungsge­ fahr. Elektri sche Befehle, selb st üb er wei te Strecken, steuern den Verkehr der Kräne, die die vollen Bütten von den Fahrzeu­ gen heb en und am ri chti gen Platz ent­ laden. Zuverlässige Kontrollfunktionen schalten jeden Irrtum aus. Winzergenossenschaft eGmbH I Llef.,ant: Name/Sua8e/Houn-N• '":S�ort.L.o:_.__..__, 01 •Eibl. I Räusch. 02•Gutedel - 03-R x S - 04•Silvaner - 05•Wei8burg.- 06•Riesling - 07•Ru!änder - 08-Spätburg. - 09•Tramtner 10•Gewürztr. - 1 1 •Auxerrois 12•Freisamer 13•Muskateller 14•Portugteser 15•St. Laurent 16•Limberger 17-Schw. Rlesl. 18•Samtrot 19•Steger 20•Perle v. A 21 •Gem. Satz 22•Säml.88 23•Musk. Ott 24•Herold 25•- we•B 26-- <ot Z7•Gut x Rul. 28•Färber 29•Gut. • Stl. 36•Rtes. x Gew. Tr. 38•Spatb. Weißh. lese: l •Tafe!wern 2•0uahtätswetn 3•Kabrnett 4•Spätlese I 5•Spätlese II 6•Auslese 7•Beerenauslese 8•Trockenbeerenauslese 9-Eiswein lfd.Nr. Mitgheds-Nr. 1 Loge 1 Orts-Nr. L Uefersd'leln-Nr. Orts-Nr. 102401 I Lese 1 Gew�cht an kg I Ocnsle• I Sorte B1tte nchhge Sctuetbwe•se beachten 0 1 2 3 4- 5 6 1 8 <1 I Datum Mitg!ieds-Nr. 1 Lage 1 Och�e· 1 Sorte 1 Gewicht Bescheinigte Qualität schafft Vertrauen · Wiegekarte für angeliefertes Traubengut • • • • • • • • 46 Sorten, Lagen und Qualitäten werden durch technische Impulse in Com­ putern vollelektronisch gesteuert und zuverlässig getrennt gehalten.

24 Entrappungsmaschinen sorgen dafür, daß die bitteren Rappen - der erste, dem späteren Wein abträgliche Stoff - entfernt werden. Nur die Traubenbeeren werden gemahlen. 24 Pressen schließen sich an, denen wiederum 24 Mostbehälter folgen. Jede Sorte, jede Qualität bleibt zuverlässig auf der ihr bestimmten Bahn. In einer einzigen Herbstnacht gelangen 2000 bis 3000 Tonnen Trauben in die Aufnahme­ Behälter unserer Zentralkellerei. Nacht für Nacht werden rund 2000 Zentner Stiele und Traubenschalen (Trester) ab­ gefahren. Die absolute Zuverlässigkeit unserer Traubenannahme entspricht dem Quali­ tätsstreben unserer Winzer und ihrer Zen­ tralkellerei und ist nur mit Mitteln, die der Zukunft zugewandt sind, erreichbar. Besucher unseres Hauses mögen sich beim Anblick der hochragenden weitläufigen Baulichkeiten an das äußere Bild eines Industrieunternehmens erinnert fühlen. Liebgewonnene Vorstellungen von Keller­ romantik geraten ins Wanken. An ihre Stelle sind, wie überall, Wissenschaft und Fortschritt getreten. Erst im 19. Jahrhundert begannen natur­ wissenschaftliche Erkenntnisse, auch in der Kellerwirtschaft eine Rolle zu spielen. Bis dahin war sie oft genug über von Aber­ glauben diktierte Rezepte kaum hinaus­ gekommen. Erfahrungen haben sich inzwischen an­ gereichert und die Wissenschaft ist weiter fortgeschritten. Bereits in den 50er Jahren zeigte es sich, daß Trauben nur kurze Zeit mit den Beerenhäuten zusammen gelagert werden dürfen, gerade so lange, bis sich der Saft von dem Fleisch der Kerne trennt, und daß sie nicht stundenlang auf den Pressen ver­ weilen dürfen. Je schneller, je sauberer und hygienischer gerade in dieser Phase gearbeitet wird, um so gesünder ist der spätere Wein. Ferner haben wir gelernt, je blanker unser Most zur Vergärung ge­ langt, um so langsamer und um so kühler verläuft die Gärung, um so reintöniger und um so frischer und bekömmlicher sind die späteren Weine. Großraumfilter und Klärschleudern von enormer Leistung sorgen bei Tag und Nacht kontinuierlich dafür, daß dieser Erkenntnis Rechnung getragen wird. Bekömmlich soll sich unser Wein dem Konsumenten darbieten. Was liegt also näher, als alles zu tun, um eine Oxydation zu vermeiden oder der schrankenlosen Vermehrung von Mikroorganismen Ein­ halt zu gebieten. Jede zusätzliche und ge­ wissenhafte Wartung und jeder gekonnte Griff bringt Weine, die nicht nur zum Trinken Anreiz bieten, sondern darüber hinaus den tapferen Zecher am nächsten Tag sich wie neugeboren fühlen lassen. 48 Bild Seite 50/51 : 2 von 8 Kieselgur­ filtern, die dafür sorgen, daß bis Weihnachten alle Jungweine trocken durchgegoren, blitzblank zum Ausbau eingelagert werden können · Leistung pro Filter 20 000 Liter/Std. Bild Seite 49: 24 Horizontal-Pressen sorgen in sauberen, hygienischen, lichtdurchfluteten Hallen dafür, daß das täglich anfallende Lesegut von 2000-3000 Tonnen reibungslos verar­ beitet werden kann.

Die Eigenart unserer Weine ist gekenn­ zeichnet durch die Vielfalt an Geruchs­ und Geschmacksstoffen. Was der Wein­ freund an unseren Weinen besonders schätzt, sind Sortenbukett, Aroma und fruchtige Säure. Weiß man, daß diese be­ gehrten Eigenschaften bereits in ihrer Ent­ wicklung schon vom Verlauf ihrer Gä­ rung abhängig sind, dann wird jedermann sofort begreifen und Vertrauen haben zu den fortschrittlichen Kellermethoden unserer Zentralkellerei. Wo Technik im Spiel ist, lassen sich auch imponierende Zahlen nennen. So kann man nur schwer der Versuchung widerstehen mitzuteilen, daß die über 1000 Gebinde ein Fassungsvermögen von über 80 Mio. Litern in der Größenord­ nung von 80 Liter im Versuchskeller, 200 Liter, 1200 Liter, 10000 Liter, 30000 Liter, 60 000 Liter und 120 000 Liter be­ sitzen; darüber hinaus einige große Vor- ratstanks, die mehr als 1 Mio. Liter fassen können. Zentrifugen oder Separatoren, Filter mit einer Stundenleistung von 15 000 bis 50 000 Liter werden die Besucher immer wieder aufs stärkste beeindrucken, ebenso wie die langen, kaum überschaubaren Reihen der Lagertanks, in zwei bis vier Stockwerken übereinander gelegt, oder auch senkrecht stehend. Trotz dieser dominierenden Eindrücke von der alles umfassenden Technik in den Kellern der Zentralkellerei wäre es falsch, daraus zu schließen, daß die Weinberei­ tung hier einem perfekten unpersönlichen Apparat ausgeliefert, oder daß der Kel­ lermeister im guten alten Sinne ausge­ schaltet wäre. Im Gegenteil ! Was den Kel­ lermeister von Geblüt schon immer aus­ gezeichnet hat, zeichnet ihn auch hier und heute aus. Nur ist das Instrumentarium, mit dem er seinen Zögling, den Wein, zur bestmöglichen Entfaltung aller ihm von Natur innewohnenden Kräfte verhilft, unvergleichlich reifer geworden, ebenso das Wissen und sein Können im Umgang mit kellerwirtschaftlichen Geräten. Auch dieser moderne Kellermeister muß das rechte Gespür haben für das Wesen des seiner Pflege und Hilfe anvertrauten Jahr­ ganges, jeder Lage, jeder Individualität. Die Handhabung moderner Kellertechnik ist sicher erlernbar, was aber den eigent­ lichen Erfolg des geborenen Kellermeisters auszeichnet, kann keine Schule vermit­ teln. Es ist kein Geheimnis im Sinne gehü­ teter Rezepte, wohl aber ein gesundes Einfühlungsvermögen, das mit der Natur im Einklang steht. Solcher Art sind die guten Geister der Zentralkellerei. Sie verbinden Erfahrun­ gen aus Tradition mit modernen Erkennt­ nissen. So gesehen, bedeutet Technik auch in der Kellerwirtschaft Fortschritt. 52 Einer der Großausbaukeller, in denen die Präzision fortschrittlicher Technik der Qualität dienstbar gemacht wird.

Wer unter kundiger Führung die Zentral­ kellerei durchschreitet, wird nicht vergeb­ lich nach der alten klassischen Kellerwirt­ schaft Ausschau halten. Schon zum 10. Ge­ burtstag hatte die Zentralkellerei mit ihren angeschlossenen Winzergenossen­ schaften einen Holzfaßkeller erstellt mit rotem Sandsteinboden, Gewölben und mit kunstvoll geschnitzten Eichenfässern. Hier findet der Besucher noch die Atmo­ sphäre des alten Weinkellers. 1 10 von drei Küfern gepflegte Fässer, reichlich geschnitzt mit Fachmotiven auf den schweren Eichenriegeln, bergen über 500000 Liter Wein. Jedes einzelne dieser Fässer ist seit Jahren vorprogrammiert für eine Sorte. Es wäre unmöglich, einen Ruländer in ein Faß einzulegen, in dem Gewürztraminer oder sogar Spätburgunder einst seine Heim­ stätte fand. Jedes einzelne Faß gibt seinem Wein sei­ nen eigenen Geschmack, seinen Charakter mit. Auch diffundiert mehr Sauerstoff zum Wein, als dies in emaillierten Tanks der Fall ist. Aus diesem Grunde werden die Weine, die in diesen Holzfässern ausge­ baut werden, sehr früh auf die Flasche ge­ zogen, bereits im Februar/März des dar­ auffolgenden Jahres, um dem schädlichen Einfluß der Oxydation entzogen zu sein. Immer wieder werden wir gefragt, ob der Ausbau im Holzfaß schwieriger oder besser sei als der in entsprechenden Stahl­ gebinden. Unsere Antwort kann nur so lauten, daß der Ausbau ein anderer ist. Man muß beide 1\lledien beherrschen, um Weine zu bekommen, die spritzig, elegant, voll Duft, zum Trinken Anreiz geben. 54 Die schönsten Fässer im prächtigen Holzfaßkeller der ZBW, in dem Tradition nicht konserviert, sondern in den fortschrittlichen Geist dieses Hauses einbezogen wird.

Klar leuchtend und brillant soll sich ein Wein dem Kenner darbieten. über ein helles Grün nach einem goldenen Gelb, über rose bis rubinrot erstreckt sich die ganze Farbskala unserer Traubensorten und der aus ihnen gewonnenen Weine. Alle Weine aber sind unmittelbar nach der Gärung trüb, und es bedarf der ganzen Anstrengung unserer Kellertechnik, so schnell wie möglich die jungen Weine von Hefe und Gärrückständen zu trennen. Schon im Jahre 1952 wurde zum ersten- mal bei uns eine kontinuierliche Filter­ anlage mit der Firma Schenk-Filterbau konzipiert und zum Einsatz gebracht. Das großartige Ergebnis eines Tages waren 30 000 Liter kontinuierlich gefilterten Weines, brillant hell, eine unvorstellbare Leistung, die vor allem schonend das von ihr Gewünschte durchführte. Heute haben wir, aufbauend auf den Er­ kenntnissen von 20 Jahren, Filtrieranla­ gen, die in der Lage sind, in der Stunde 20 000 bis maximal 50 000 Liter zu fil trie- ren, ohne daß der Wein mit Luft in Be­ rührung kommt. Alle Bukettstoffe, alle Inhaltstoffe bleiben dabei voll erhalten. Die Zentralkellerei mit ihren Wünschen war nie ein bequemer Partner der Fach­ industrie. Jedoch dürfen wir feststellen, daß, hervorgerufen durch unsere hohen Anforderungen, Geräte und Maschinen entwickelt wurden, die in den Gründungs­ jahren kaum erahnt, heute Wirklichkeit mit hervorragendem Ergebnis sind. 56 1 2, jeden Luftzutritt ausschließende Separatoren mit einer Kapazität von 15 000 Liter pro Stunde, lassen keine Duftstoffe entweichen und trennen schonend den Jungwein von abträg­ lichen Substanzen.

»Wein ist Leben« Nicht nur während seines Aufenthaltes nach der Gärung in den Fässern und Ge­ binden, sondern auch noch auf der Flasche entwickelt er sich stetig aufwärts, erreicht seinen Höhepunkt, verbleibt einige Zeit auf diesem Höhepunkt, um dann langsam firn und alt zu werden. Wer also Wein seinen Freunden anbieten will, muß dafür sorgen, daß der einmal auf die Flasche gefüllte Wein stabil und haltbar sich fortentwickeln kann. Drei Faktoren können diese Wünsche empfindlich stören. Als erster wäre zu nennen: wilde Hefen und Mikroorganismen, die alles andere im Sinne haben, als einen blumigen, sorten­ typischen Wein zu erzeugen. Als zweiter: Oxydasen und Polyphenol­ oxydasen, die bestrebt sind, das Leben des Weines zu verkürzen, ihn zu früh altern und sterben zu lassen. Als dritter: Stoffe, die labil im Wein vor­ handen sind und zum Beispiel bei Tem­ peraturschwankungen zur Ausscheidung neigen, wie Eiweiß und Weinstein. Seit Gründung bedienen wir uns deshalb einer Einrichtung, mit der obige Faktoren weitestgehend ausgeschaltet werden können. Heute haben fast alle Winzergenossen­ schaften in Baden und darüber hinaus fast alle fortschrittlichen Kellereien des Bun­ desgebietes und der weinbautreibenden Welt sich unserer Technik angeschlossen. Durch sie tritt Sicherheit anstelle von ban­ gem Hoffen. Sortentypischkeit anstelle von J ahrgangston, und Bekömmlichkeit, die dem Erzeugerbetrieb einen stets gleichbleibenden Absatz sichert. 58 Zuverlässigkeit und sortentypische Eigenschaften, gepaart mit Bekömm­ lichkeit, ergeben gleichbleibenden Absatz · 5 Plattenapparate mit einer Leistung von je 30 000 Liter die Stunde sorgen dafür.

Wie schon vorher ausgeführt, umfaßt die Aufgabe der Kellerwirtschaft das Ge­ winnen des Mostes aus der Weintraube mit dem Ziel, daraus Wein zu bereiten, ihn zu pflegen und haltbar auszubauen. Dabei soll die natürliche Güte - sprich Qualität - erhalten oder erhöht und der durch Sorte, Jahrgang und Lage gegebene Charakter ausgeformt werden. Das alles steht unter dem Gesichtspunkt einer ratio­ nellen Arbeitstechnik. Diese Aufgabe zu lösen, setzt Erkenntnis voraus, das Erkennen der Zusammen­ hänge. Zum Überblick aber gehört das nötige Wissen. »Erfahrung ist nur dann gut, wenn man sie hat, bevor man sie macht! « Der Einsatz von Maschinen und Geräten, im Sinne einer Förderung der Qualität, kann also nur so erfolgen, daß unser Wein schonendst behandelt wird, nicht mit Luft in Berührung kommt und möglichst kon­ tinuierlich, bis zur Gänze, aufgearbeitet wird, ohne daß große Mengen von Trub oder Bearbeitungsrückstände anfallen. Wenn wir schon kontinuierlich Trauben annehmen und pressen, so ist es doch mehr als logisch, daß zur Klärung von Mosten und Weinen auch kontinuierliche Separatoren ihren Dienst versehen. Zwölf solcher Klärschleudern der größten Bauart, vollkommen gefertigt aus Niro­ Stahl, versehen Tag aus Tag ein ihren Dienst. Hermetisch geschlossen, lassen sie keine Duftstoffe entweichen oder auf der anderen Seite die schädlichen Oxydasen zum Wein gelangen. So werden von unserer Kellerwirtschaft alle im Most und Wein vorhandenen Möglichkeiten frühzeitig erkannt und aus­ geschöpft. Dies reicht von der Unterdrük­ kung fehlerhafter und krankhafter Nei­ gungen bis zur Entwicklung vorhandener Qualitätsmerkmale. Unser Wissen um die Möglichkeiten, die Erfahrung im Umgang mit Wein, die Fähigkeit, Hilfsmittel und Maßnahmen zum rechten Zeitpunkt maßvoll anzuwen­ den, zeichnen die Weinfachleute unserer Kellerei aus. Diese Kenntnisse stets auf­ zufrischen und weiterzugeben, ist geradezu unsere Verpflichtung. 60 Brillant glänzend weckt unser Wein die Sinnesfreude · Großraumfilter mit einer Leistung von 30 000 bis 50 000 Liter - ein hervorragendes Ergebnis.

Güte und Charakter unserer Weine wer­ den vorwiegend von sechs Gegebenheiten bestimmt: 1 . Standort der Rebe Geographische Lage und Bodenverhält­ nisse verleihen dem Wein den Gebiets­ charakter. 2. Rehsorte Der Rehsortencharakter unserer Weine soll in allen Vegetationsjahren, auch in kleineren, sehr typisch sein. Dabei darf die Lage ruhig in den Hintergrund treten. Ein Gutedel soll leicht und be­ kömmlich, ein Burgunder vollmundig, samtig und schwer, ein Gewürztraminer voll Bukett und Inhaltstoffen sein. 3. Jahrgangscharakter Die im Vegetationsjahr herrschende Wetterlage, ihre Verteilung, kann die Reife und den Edelfäulezustand der Trauben stark variieren lassen. Den­ noch versuchen wir Jahr für Jahr, mehr den Sortencharakter als den Jahr­ gangscharakter auszuprägen. 4. Zeitpunkt und Art der Lese Durch Zeitpunkt und Art der Lese wer­ den verschiedene Qualitätsstufen er­ reicht. Eine im November vorgenom- mene Lese führt zum Qualitätsmerkmal »Spätlese«, aber nicht der naßkalte Herbsttag im späten November kann unser Entzücken hervorlocken, sondern ausschließlich die große Fülle, Reife, harmonische Süße und das schöne Bu­ kett finden unsere Zustimmung. 5. Art der Gärung und ihre Durchführung Bekanntlich besteht ein Wein aus Alko­ hol, Säure und sonstigen Inhaltstoffen, dazu tritt als natürliche und harmo­ nische Abrundung eine gewisse Reife oder Süße. Der Sortencharakter jedoch wird am besten ausgeformt durch die Verwendung von sogenannten Rein­ zuchthefen oder Hefepopulationen. Hier verfügt die Zentralkellerei seit Jah­ ren über hervorragende Hefestämme, die zwar ständig überprüft und reakti­ viert werden müssen, aber bei konti­ nuierlicher Zugabe vor der Gärung alle unsere Wünsche erfüllen. Auf diesem Gebiet sind wir seit Jahren führend in der deutschen Kellertechnik. 6. Lagerausbaubehandlung und Füllung der Weine Diesen letzten, sehr wichtigen Punkt sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Was würden schon alle Mühe, alle Kosten für einen Sinn ergeben, wenn die letzte krönende Handlung, die wir unserem Wein mitgeben kön­ nen, nämlich die Füllung auf eine Fla­ sche, auf der er sich jahrelang weiter­ entwickeln will, schlecht oder mit unzu­ reichenden Maschinen durchgeführt würde? Gerade wir hier in Deutschland haben den großen Vorzug, hervorragende Maschi­ nen zu besitzen, die bei uns seit Jahrzehn­ ten beste Dienste tun. Die richtige Ma­ schine und die richtige Größe ist dann ge­ wählt, wenn der auf ihr abgefüllte Wein nicht strapaziert oder mißhandelt wird, sondern im Gegenteil schonendst auf die Flasche gezogen werden kann. 20 000 Flaschen pro Stunde füllen wir über drei Vakuumfüller, geliefert von der Firma Seitz in Bad Kreuznach. Diese Leistung aber ist mittlerweile zu klein. Schon planen unsere Fachleute an vier neuen Füllstraßen, die etwa im Jahre 1975 in Betrieb genommen werden sollen. 62 3 vollautomatische Vakuum-Abfüll­ anlagen mit einer Leistung von 20 000 Litern in der Stunde.

Wer Wein zum Kauf anbietet, bietet Le­ bensfreude an. Schon das äußere Ansehen einer Flasche muß zum Trinken Anreiz geben. Dabei sollen Korken, Kapsel und Etikettierung dem wirklichen Inhalt entsprechen. Ein­ fache Weine tragen einfache Etiketten, Spitzenweine dagegen sollen von einem ebenso hervorragenden Korken, von einer entsprechenden Kapsel behütet und durch eine vornehme Etikettierung anzeigen, welchen Inhalt sie begleiten. Das neue deutsche Weingesetz hat es den vielen Freunden unserer Weine etwas leichter gemacht. Mehr Klarheit und mehr Wahrheit sind auf den Etiketten zu finden. Eingeteilt werden alle Weine in Tafelweine, Quali­ tätsweine und Qualitätsweine mit Prä­ dikat. Zusätzlich tragen unsere Weine die amtliche Prüfungs-Nummer, das badische Gütezeichen oder das Weinsiegel der DLG und eine gebietliehe oder übergebiet­ liehe Auszeichnung. Allerdings erfordert das Aufbringen dieser Etiketten eine Per­ fektion sondergleichen. Vier große Luxusausstattungs-Maschi­ nen, die mehr als einen Millionenwert darstellen, verbunden mit den dazugehö­ rigen Kapselaufsetzmaschinen, Kapsel- anrollmaschinen, Verpackungs- und Ver­ schließungsapparaten, Umkartonier­ maschinen und anderen sorgen dafür, daß alles und jedes seinen richtigen Platz hat, millimetergenau seinen Platz findet und so dem Beschauer und fröhlichen Zecher Anlaß zur Freude gibt. Denn unsere Weine müssen heute in den großen Läden des Lebensmittel-Einzel­ handels, den Superläden oder den gro­ ßen Restaurants und Hotels selbst ihre Freunde gewinnen. Das können sie nur, wenn Qualität in allen Details unser ober­ stes Gebot ist! 64 Maschinen höchster Präzision staUen pro Stunde 20 000 Flaschen aus.

Auch ein reich und gut ausgestattetes Betriebslabor spielt in unserer ZBW eine große Rolle. Je bedeutender ein Betrieb ist, um so wichtiger ist es, sich eine richtige Anschauung über die chemischen und biologischen Vorgänge im Most und Wein zu verschaffen. Nicht nur die Kel­ lertechnik steckt voller Probleme oder sogar Unzulänglichkeiten, sondern leider auch das Grundwissen um die mikro bio- logischen, biochemischen und chemisch­ physikalischen Vorgänge im Wein. Selbst die Grundlagenforschung ist noch nicht auf allen Gebieten genügend gesi­ chert, um darauf eine wünschenswerte Technik immer aufbauen zu können. Viele übernommene Anschauungen reichten nicht aus und waren neu zu begründen. Nur unser Labor und die in unseren Laborversuchen gefundenen Erkenntnisse führten uns auf neue Wege. Dabei lernen wir nie aus, weil der Wein, in jedem Jahr neu und verschieden zusammengesetzt, geradezu ein normenfeindliches Getränk ist, das man nicht einfach auf einen Nen­ ner bringen kann. Alles was hier geschieht, ist das Streben, mit der Natur in Harmonie und Einklang zu kommen. Dem Wein darf keine Ge­ walt angetan werden. 66 Unser reich ausgestattetes Labor versetzt uns in die Lage, die Qualität unserer Weine zu fördern und Fehler zu vermeiden.

Ist ein Wein einmal abgefüllt, verkorkt, verkapselt, etikettiert, in Kartons ver­ packt, auf Paletten gesetzt, dann endet die Arbeit des Kellerwirts, aber für den Wein beginnt die Zeit der Reife, die Zeit des Aufstiegs zu seinem Höhepunkt, auf dem er möglichst lange bleiben soll. Sieben Mio. Flaschen, fix und fertig aus­ gestattet, kann die ZBW in ihrem augen­ blicklichen Lager aufnehmen. Die Räume sind vollklimatisiert wie alle übrigen Kellerräume, sie halten stets eine Tempe­ ratur, die zwischen 12 und 14 Grad Cel­ sius liegt. Ideal wäre es, wenn Qualitätsweine, die vornehmlich zum Essen getrunken wer­ den, mindestens 3 Monate auf diesem La- ger nach der Abfüllung bleiben würden. Große Weine, wie Spätlesen und Aus­ lesen, sollten schon ein Jahr, besser noch ein zweites bei uns verweilen, um schon möglichst nahe an ihren Höhepunkt her­ anzureifen. Leider ist der bundesdeutsche Weinkeller, den früher so viele gute Familien besa­ ßen, heute im Schnellkühlfach eines Eis­ schrankes zu suchen. Wir haben nichts dagegen, wenn Weine, wohl nicht im Schnellkühlfach, aber im Eisschrank ein bis zwei Stunden vor dem Genusse lang­ sam auf eine Temperatur von 10 bis 12 Grad Celsius gebracht werden. Sie sollten aber nicht tage- oder wochenlang in die­ sem Eisschrank zubringen müssen, denn die tiefe Temperatur zerstört die Inhalt­ stoffe und das schöne Aroma des Weines. Bei Rotwein empfehlen wir seit Jahren unseren Freunden, Flaschen, die meistens doch zwei bis drei Jahre alt sind, einige Stunden vor dem Genusse zu entkorken und ohne Korken im Eßzimmer bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius aufzu­ stellen. Durch den Zutritt des Sauerstoffes und durch die langsame Erwärmung ent­ faltet sich der Rotwein zu seiner größ- ten Fülle. Der einmalige Bromheerton und die rubinrote Farbe werden den Wein­ freund für diese geringe Mühe tausend­ fach entschädigen. 68 7 Millionen Flaschen, etikettiert und ver­ packt, warten auf ihre große Stunde.

Wie schon erwähnt, platzte unsere im Jahre 1952 gegründete Kellerei bereits 1970 aus ihren Nähten. Deshalb bauten wir außerhalb der Stadt Breisach eine Traubenerfassungsanlage, in der weitere 30 Mio. Liter Wein gelagert werden kön­ nen. Hier wurden vollkommen neue Wege beschritten. 200 Tanks mit einem Fassungsvermögen von je 1 20 000 Liter und 6 Tanks mit einem Fassungsvermögen von je 1 ,4 Mio. Liter beherrschen das Bild. Die Größe und die Höhe dieser Tanks sind so impo­ sant, daß unsere Gäste nur mit einem Staunen durch diese Weinkathedrale schreiten können. Es entsteht eine Kellerei der kurzen Wege. Auf jedem Quadratmeter lagern 10 000 Liter Wein. Feste Rohrleitungen und über Schaltpulte ferngesteuerte Ventile sorgen dafür, daß nur wenig Fachpersonal die Wartung der Weine übernimmt. Dabei ist Platz genug vorhanden, um weitere Bauabschnitte hinzuzufügen, so daß sich in der Endausbaustufe vor den Toren Breisachs ein Weinlager präsentieren wird, das sich als die größte Produktions-Weinkellerei Europas bezeichnen kann. 70 Für die Anfahrt der riesigen Wein­ behälter des Zweigbetriebes "unter Barz« mußte ein besonderer Gleis­ anschluß gebaut werden. (Siehe auch Abbildungen »Unter Barz« auf den Seiten 29 und 31 )

Badischer Wein und der Markt Marketing - Kommunikation für ein Naturprodukt

Das Etikett auf der Weinflasche ist Teil der Werbung wie alle übrigen Mittel. Es gibt dem Weintrinker Information über Herkunft, Jahrgang und Traubenart. Zufriedene Verbraucher seien die beste Werbung - sagt man. Verbraucher aber müssen immer wieder neu gewonnen, bisherige - auch zufriedene - in ihrer Wahl bestätigt werden. Sie müssen deshalb ihren Wein, Badischen Wein, erkennen, wiedererkennen und eine Bürgschaft für gleichbleibende Qualität erhalten. Deshalb tragen die Weine aus den badischen Genossenschaftskellereien - und nur sie tragen es - das Zeichen mit dem »Sonnenmännchen«. Dieses Zeichen bürgt für Badischen Wein. Handel wie Verbraucher in allen Teilen der Bundes­ republik kennen das Zeichen und schenken ihm Vertrauen. Und der Slogan »Badischer Wein - von der Sonne ver­ wöhnt«, 1960 von dem Berliner Werbe­ berater Fred Keil erdacht und seitdem planmäßig eingesetzt, enthält so etwas wie ein Versprechen für die Verbraucher. Er ist auch ein Ausdruck der Liebe und der Sorgfalt, mit denen die Winzer ihre Weine hegen und pflegen. Unter bestimmten Voraussetzungen wer­ den die über dem Durchschnitt liegenden Qualitätsweine eines Jahrganges in 1/1-Liter-Flaschen mit dem Gütezeichen des Badischen Weinbauverbandes prämiiert. Beurteilungskriterien für die Verleihung des Gütezeichens sind Farbe, Geruch und Geschmack. Der Wein muß je nach Sorte in der Farbe typisch, im Geruch und Geschmack rein sein. Alkohol, Zucker und Säure müssen in einem harmonischen Verhältnis zueinander stehen und der Sorten- und Gebietscharakter muß klar erkennbar sein. Für Prädikatsweine wie Spätlesen, Auslesen, Beerenauslesen oder Trockenbeerenauslesen ist ein bestimmtes Ausgangsmostgewicht erforderlich. Mit dem Gütezeichen des Badischen Weinbau­ verbandes ausgezeichnete Weine halten so jedes Versprechen für wahrhaft erlesenen Genuß. 74 "sonnenmännchen« und Slogan kenn­ zeichnen badische Genossenschafts­ weine. Das Gütezeichen des Badischen Weinbauverbandes erhalten nur Spitzenweine in 1/1-Fiaschen.

Moderne Lagerhaltung und rationelle Vertriebsmethoden sorgen dafür, daß die Nachfrage nach Badischem Wein, wann immer und wo immer sie entsteht, schnell und reibungslos befriedigt werden kann. 28 Generalvertreter in allen Teilen der Bundesrepublik betreuen für Badischen Wein den Handel, der seinerseits die Verbraucher versorgt. Verfügbar zu sein, ist in unserer Schnellebigen und am Wett- bewerb orientierten Gesellschaft eine der wesentlichen Voraussetzungen für den Erfolg eines Produktes im Markt. Täglich und stündlich sind deshalb die Vertriebsfachleute der ZBW tätig, damit die Versorgung reibungslos funk- tioniert. Und es ist noch ein Stück zusätz­ licher Werbung, wenn auf den Auto­ bahnen und Bundesstraßen die Lastzüge mit Badischem Wein aus der ZBW in Breisach, aus dem Weinland Baden, in alle Richtungen unseres Landes rollen. Ruländer wie Spätburgunder Weiß­ herbst werden in Berlin ebenso geschätzt wie in München, am Rhein, in Frankfurt oder in Hamburg. Ganz gleich ob Spätburgunder Rotwein, Ries­ ling X Silvaner oder Gutedel aus dem Markgräflerland - Badische Weine haben ihre Freunde überall. 76 Überall im Land kann man sie sehen: Thermozüge mit Badischem Wein · Gedächtniskirche in Berlin.

Die letzten Jahre haben in der Bundes­ republik Deutschland Änderungen von Einkaufsgewohnheiten der Ver­ braucher gebracht. Es war nur selbstver­ ständlich, daß sich auch die badischen Winzergenossenschaften darauf ein­ gestellt haben. Zwar nach wie vor in Spezialgeschäften, aber natürlich auch in Selbstbedienungsläden des Lebens­ mittelhandels, in den Supermärkten und den Lebensmittelabteilungen der großen Kaufhäuser erhalten Verbraucher Badischen Wein. Beraten und betreut durch die Generalvertreter für die badi­ schen Winzergenossenschaften, bieten die Geschäfte auf Regalen und mit Wein­ Ecken den Verbrauchern ein aus­ gewogenes Sortiment Badischer Weine an. Der Kampf um den Platz im Regal, um die Plazierung muß täglich neu gewonnen werden. Für Vertreter und Handel gleichermaßen ist es deshalb eine Beruhigung zu wissen, daß sie mit Badi­ schen Weinen Produkte von hoher Qualität anbieten, die jeder Prüfung standhalten und zufriedene Kunden schaf­ fen. Der Weinverbrauch pro Kopf der Bevölkerung der Bundesrepublik stieg von nur 10 1 im Jahr 1960 auf über 20 1 im Jahr 1971. Solche Zuwachsraten können nur zufriedenstellende Produkte erzie­ len - Produkte wie die Weine aus den badischen Genossenschafl:skellereien, die Weine mit dem »Sonnenmännchen«. 78 Sonderplacierungen bieten dem Handel ausgezeichnete Möglichkeiten, Kunden die Sortenvielfalt Badischer Weine zu demonstrieren.

Die Zentralkellerei in Breisach ist seit ihrer Gründung im Jahr 1952 immer mehr zu einem Ziel für Wein-Fachleute und Konsumenten geworden. Täglich bis zu 400 Touristen besichtigen in der Saison die Anlagen der ZBW und nehmen teil an einer Führung durch die Keller und einer anschließenden Weinprobe. Mit jedem Jahr vergrößert sich die Anhängerschaft Badischer Weine. Wie hier bei einer \V ein- probe in einem Weinkeller an der Badi­ schen Bergstraße, treffen sich Kenner und Freunde immer wieder, um aus der Sortenvielfalt der Badischen Weine i h r e n Wein herauszufinden, ihn zu prüfen und zu genießen. Und wie hier ist oft die Badische Weinkönigin dabei, die jedes Jahr neu gewählt wird aus den Reihen der badischen Winzerjugend. Zu­ sammen mit ihren Weinprinzessinnen vertritt sie das Weinland Baden in allen Teilen unseres Landes. Sie repräsentiert bei großen Veranstaltungen und wirbt für die Weine ihrer Heimat bei Weinproben in kleinerem Kreis. Mit Charme und Sachverstand bringt sie Verbrauchern und Fachleuten die Sortenvielfalt Badischer Weine nahe. 80 Weinprobe mit Sachverstand und Charme · Die Badische Weinkönigin mit jungen und alten Genießern in einem Faßkeller an der Bergstraße.

Eines haben Verkäufer und Verbraucher gemeinsam : Wein zu probieren überzeugt sie am besten! Wein muß gekostet wer­ den, Zunge und Gaumen vermitteln dem Verstand immer neue Freuden und Geschmackserlebnisse. Deshalb ist es selbstverständlich für die badischen Winzergenossenschaftskellereien, im Rah­ men der umfassenden Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit überall dort dabei­ zusein, wo immer Verbraucher und Han- del angesprochen werden können. Neben vielfältigen anderen Aufgaben ist die vor einigen Jahren umbenannte Wein­ Werbe-Zentrale badischer Winzer­ genossenschaften unermüdlich tätig, mit »Weinbrunnen« und anderen Werbe­ ständen Badische Weine der Öffentlichkeit zu präsentieren, wo immer sich eine lohnende Gelegenheit bietet. Sei es auf der ANUGA in Köln, der IKOFA in München, dem » Maimarkt« in Mann- heim, der » Grünen Woche« in Berlin, der LEF A in Harnburg oder vielen anderen Ausstellungen und Messen - die Weine mit dem »Sonnenmännchen« sind mit dabei. Ganz gleich, ob Tafelwein, Qualitätswein oder Prädikatswein, das tägliche Viertele aus der Literflasche oder das Spitzengewächs- Badische Weine gewinnen täglich neue Freunde! 82 Werbestände der Weinwerbezentrale badischer Winzergenossenschaften sind immer Hauptanziehungspunkt auf Ausstellungen und Messen, wie hier der "weinbrunnen« in Freiburg.

Was gibt es Besseres nach des Tages Last und Müh', nach der Hektik unserer Alltage, als abzuschalten und neue Kräfte zu sammeln bei einer guten Flasche Badi­ schen Weines. Aber nicht nur die besinn­ lichen Stunden des Feierabends, auch Stimmung und Fröhlichkeit geselligen Beisammenseins kommen erst richtig auf beim Genuß guter Weine. Die ein­ gefangene Sonne, die Schönheit und Romantik des Weinlandes Baden ver­ mitteln mit jeder Flasche Wein Heiterkeit, unbeschwerte Freude und Zufriedenheit. Bei Parties, Familienfesten und an hohen Fest- und Feiertagen sind sie Krönung und Abrundung und tragen zum Gelingen des Festes bei. Im Alltag bringt Badischer Wein mit dem »Sonnenmännchen« einen Sonnenstrahl direkt ins Haus. Und viel­ leicht bringt ein Glas Wein die Erinne- rung zurück an ein paar erholsame, unbeschwerte Urlaubstage im Weinland Baden mit seinen gastfreundlichen Men­ schen und den charakteristischen Wein­ terrassen. Jung und alt können die Sonne Badens spüren in jedem Tropfen Wein, den sie trinken. Und manche Freund­ schaft wird bei Badischem Wein und mit ihm geschlossen oder erneuert. 84 »Party« - ob bei jung oder alt ­ Badischer Wein gehört dazu · Stimmung mit ihm, der Clou des Abends.

Sie haben schon eine Vorsilbe, die fast wie eine Auszeichnung ist: »Ur«-badische Spezialitäten - Badischer Spätburgunder Rotwein und Spätburgunder Weißherbst. Mit Recht sind die badischen Winzer und die ZBW stolz auf diese Weine, die sie vorausschauend und in gemeinsamer Planung ganz bewußt zu den hervor­ ragenden Sorten aus der Vielfalt badi­ scher Weinsorten entwickelt haben. Die Natur und die Qualität der Trauben und der Verarbeitung sicherten den Erfolg der »Ur badischen Spezialitäten« im Markt. In Werbung und Verkaufsförde­ rung wurde die Öffentlichkeit mit diesen Weinen bekannt gemacht. Und lang vor­ bei ist die Zeit, da Spätburgunder Rotwein und Weißherbst nur bei Eingeweihten geschätzt wurden. Diese urbadischen Spezialitäten haben längst überall ihre Freunde und Liebhaber gefunden. Die Rebe des Blauen Spätburgunder lie­ fert die edelsten Rotweine. In Baden gedeiht sie in allen Bereichen des Landes, vornehmlich in der Ortenau, am Kaiser­ stuhl und am Tuniberg. Dieser Rebe ist auch der badische Weißherbst zu dan­ ken, der durch sofortiges Abpressen der Maische gewonnen wird. Der Spätbur­ gunderWeißherbst erfreut das Auge durch seine rötlich-gelbe oder blaßrote Farbe; er ist ein gehaltvoller, kerniger Wein mit fruchtigem charakteristischem Bukett. 86 Urbadische Spezialitäten - Spät­ burgunder Rotwein und Weißherbst - im klassischen Badischen Weinglas, ein vollkommener Genuß.

Wenn der Ausrufer auf dem Marktplatz vergangener Tage seine Waren anpries, erreichte er im besten Fall einige Dutzend potentieller Verbraucher. Kommunika­ tionsfachleute von heute.denken und planen in anderen Dimensionen. Sie be­ dienen sich anderer Medien, solcher für gezielte Einzelansprache oder mit außer­ ordentlicher Breitenwirkung. Neben Anzeigen erfüllt vor allem das Fernsehen als Massenmedium eine besonders wichtige Aufgabe. Es erreicht die Ver­ braucher zu Hause, informiert und über­ zeugt. Durch Fernsehwerbung wird der Verbraucher »eingestimmt«, aufnahme­ bereit gemacht, sich mit Badischem Wein näher zu befassen; und so wird der Kauf vorbereitet. Die badischen Winzergenossenschaften stellen mit einem j ährlich festgesetzten freiwilligen Beitrag pro Liter der Ernte­ menge die Mittel zur Verfügung, die für Werbung, Verkaufsförderung und Public Relations benötigt werden. Die Fachleute sind sich der Verantwortung bewußt, die sie übernommen haben, um diese Mittel zum Nutzen und für den Erfolg Badischer Weine aus den Genessen­ schaftskellereien einzusetzen. 88 Werbemittel unserer Zeit unterstützen erfolgreich das traditionelle Natur­ produkt · Fernsehwerbung für den Badischen Wein.

Die konsequente Absatzpolitik der ba­ dischen Genossenschaftskellereien hat sich zeitgemäßer Instrumente der Marketing­ Kommunikation in geplanter und ko­ ordinierter Weise bereits zu einer Zeit bedient, als mancher andere noch meinte, Naturprodukten könne nur mit guten Wünschen geholfen werden. Für Badi­ schen Wein wurden konsequent Märkte »gemacht« und alle verfügbaren moder­ nen Mittel und Medien eingesetzt, weitere Märkte zu schaffen, sie zu erweitern und zu erhalten. Ein wesentliches Kriterium für den Erfolg ist darin zu sehen, daß sich Badische Weine der breiten Öffentlichkeit, dem Verbraucher stets in gleicher, un­ verwechselbarer Weise präsentierten - sei es wie hier durch ein Plakat oder mit einer Anzeige in der Tageszeitung oder mit dem Wein selbst im Regal eines Super­ marktes. Kontinuität in Werbung und Verkaufsförderung, die Verflechtung aller Maßnahmen und Aussagen werden in ihrer Wichtigkeit von den Fachleuten der Wein-Werbe-Zentrale, der Verkaufs­ förderung und der Werbeagentur erkannt und konsequent beachtet. Nicht zuletzt durch eine konsequente Werbepolitik ist es deshalb gelungen, das traditionelle Naturprodukt »Badischer Wein« zu einem erfolgreichen Markenbegriff zu machen. Und auf jeder Flasche aus den Genos­ senschaftskellereien bürgt das »Sonnen­ männchen« für Badischen Wein - Badischer Wein- von der Sonne verwöhnt. 90 Verheißungsvoll spiegelt sich in den Augen unserer Schönen die Sonne des Weinlandes Baden - Lassen auch Sie sich verwöhnen!

Autoren Fotonachweis Impressum Rudolf Hörig, Impulse - Stationen auf dem Wege zum badischen Qualitäts­ wem Seite 8-19 Ludwig Strub, Zentralkellerei Badischer Winzergenossenschaften - Konsequen­ zen modernen Wirtschaftsdenkens im Weinbau Seite 20-41 J osef Frank, Moderne Kellertechnik im Einklang mit der Natur des Weines Seite 42-71 Viktor Pommeresch, Badischer Wein und der Markt · Marketing - Kommuni­ kation für ein Naturprodukt Seite 72-91 Staatsarchiv AaraufFoto Hiller, Aarau S. 1 1 · Erich Bauer, Karlsruhe S. 87 Albrecht Brugger, Stuttgart S. 38/39, Frei­ gegeben vom Regierungspräsidium Nordwürttemberg 2/3 1995 · Robert Häusser, Mannheim S. 6, 15, 17, 26/27, 3 1 , 37, 45, 55, 59, 6 1 , 63, 69, 77, 79, 8 1 , 83, 85 · Siegfried Lauterwasser, Überlingen S. 1 9 · Foto Mühlbauer, Breisach S. 47, 49, 50/5 1 , 53, 57, 65, 67 · Foto Stober, Freiburg S. 29 · Archiv der Zentralkellerei der Badischen Winzergenossenschaften eGmbH, Breisach S. 23, 25, 35, 46, 56, 58, 60, 70, 71 © Südwestdeutsche Verlagsanstalt GmbH, Mannheim · Alle Rechte vorbehalten · Printed in Germany · Typographische Beratung und Entwurf des Titelzeichens ZBW: Erwin Poell, Heidelberg Zeichnungen: Gustav Heinold, Karlsruhe Diagramme: Joachim Michalke, Mann­ heim · Klischees: Emil Becker, Karlsruhe Satz, Druck, Papier: Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag GmbH, Mann­ heim · Buchbinderarbeiten: Großbuch­ binderei Hollmann KG, Darmstadt ISBN 3 87804 Oll 3

I N H A LT S Ü B E R S I C H T Einladung und Tagesord nung zur ordentlichen Generalversammlung am Dienstag, dem 21. November 1 972, u m 9.30 Uhr in der Breisgau-Halle in Breisach Nachruf Verwaltu ngsorgane Bericht des Vorstandes Erläuterungen zum Jah resabsch l u ß Bericht des Aufsichtsrates Bilanz zum 31 . 8 . 1 972 mit Vergleichszahlen zum 31 . 8 . 1 962 und 31 . 8 . 1 952 Gewinn- und Verlustrech nung für die Zeit vom 1 . 9. 71 bis 31 . 8. 72 Angaben nach § 33 Abs. 3 u. § 1 39 Gen.-Ges. Anlagen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder seit Gründung Verzeichnis der Mitarbeiter i m Außendienst Verzeichnis der Auslieferungsläger Organ isationsschema Seite 3 4 5 7 1 2 1 6 1 8 20 20 21 22 23 24 2

N A C H R U F Stellvertretend für alle Winzer, die seit der Gründung unseres Unternehmens von uns gegangen sind, möchten wir aufgrund i h rer g roßen Verdienste u m den Aufbau der Z B W nachstehende Persönlichkeiten nennen: Otto Schmidt, Eichstetten Verbandsprüfer beim Raiffeisenverband Baden e. V. " 8. 5. 1 9 1 0 t 25. 1 1 . 1 956 Fritz Koch, Sickensohl Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der WG Bickensohl, Aufsichtsratsmitglied der ZBW vom 13. 3. 1952; ab 24. 3. 1955 Aufsichtsratsvorsitzender bis 1 7. 1 1 . 1957 " 28. 9. 1 891 t 1 7. 1 1 . 1 957 Gustav Großklaus, l h ringen Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der WG lhringen, Vorstandsmitglied der ZBW vom 25. 5. 1952 bis 19. 1. 1 963 " 25. 1 . 1 882 t 1 3. 4. 1 963 Daniel Eng ist, Ach karren Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der WG Achkarren, Aufsichtsratsmitglied der ZBW vom 13. 3. 1 952; Vorstandsvorsitzender der ZBW vom 22. 1 . 1 955 bis 6. 1 2. 1 964 " 1 . 1 2 . 1 901 t 6. 1 2 . 1 964 Josef Peter, Sinzheim Vorstandsmitglied der WG Sinzheim, Aufsichtsratsmitglied der ZBW vom 28. 4. 1 956 bis 1 . 3. 1 972 * 7. 5. 1 897 t 1 . 3. 1 972 Für ihren steten Einsatz und für ihre Bereitschaft, Risiken und Verantwortung für die A l lgemeinheit zu tragen, möchten wir allen Dank sagen. Die genossenschaftliche Weinwirtschaft mit über 21 000 Mitgliedern aus dem badischen Weinbaugebiet weiß um die Verdienste dieser Männer. 4

Vorwort Beg innend mit dem Berichtsjahr vom 1 . 9. 1 971 - 3 1 . 8. 1 972, sollen sowohl unser jähr­ licher Geschäftsbericht wie auch die Jahresbilanz nicht n u r, dem Genossenschafts­ gesetz entsprechend, unseren Mitgliedern zugäng lich sein, sondern auch für alle inter­ essierten Winzer und Kunden offenl iegen. I m ersten Teil dieser Veröffentlichung wurde, aus Anlaß des 20. Geschäftsjahres und der jetzt erfolgten personellen Veränderungen bei den Verwaltungsorganen, i n ver­ schiedenen Beiträgen die geschichtliche Weinbautradition Badens beschrieben, ferner die Tätigkeit der ZBW in den vergangenen 20 Jahren und die in der gleichen Zeit er­ zielte enorme Entwicklung der Kellerwi rtschaft und des Weinausbaues sowie die Fort­ sch ritte in der modernen Vermarktung und Weinwerbung. l n dem nun folgenden zweiten Teil wird speziell über das Geschäftsjahr 1 971 /72 be­ richtet und die B i lanz zum 31 . 8. 1 972 erläutert. Aus Gründen der besseren Überschau­ barkeit, der Vollständigkeit und des Zusammenhangs wird dieser Bericht aber auch ben utzt, um einige wichtige Daten, soweit diese nicht schon im ersten Teil dargestellt sind, festzu halten. 6

Verkaufsgeschäft Weinabsatz Der Weinabsatz zeigte in den letzten Jahren eine stetig steigende Entwicklung. I m Ge­ schäftsjahr 1 961 /62 wurde eine Gesamtmenge von 9,6 Mio. Liter Wein verkauft. Die Ver­ kaufsmenge konnte in den folgenden 8 Jahren bis 1 969/70 um jährlich d u rchschnittlich 900 000 Liter auf 1 6,9 Mio. Liter gesteigert werden. Das Geschäftsj ahr 1 970/71 brachte dagegen allein eine Steigerung von 4,4 Mio. Liter ( = 26 % der Vorjahresmenge) auf ( = 30 %) auf 27,7 Mio. Liter ( = 30,6 Mio. Flaschen). Aufgrund dieser Zahlen errechnet 2 1 ,3 Mio. Liter und das Geschäftsjahr 1 971 /72 sogar eine solche von 6,4 Mio. Liter sich eine durchschnittliche tägliche Ausgangsmenge im Jahre 1 971/72 von über 1 22 000 Flaschen Wein. Dementsprechend wurde auch eine tägliche Abfülleistung zwischen 90 000 und 1 50 000 Flaschen erbracht. Trotz der geri ngeren Ein lagerung im Herbst 1 971 ließ die gute Bestandslage zu Beginn des Berichtsjahres eine fortlaufend befried igende Bel ieferung der Kunden i m Ge­ schäftsjahr 1 971 /72 zu. ln der nachstehenden Darstellung sind die Schwankungen bei der Ein lagerung und das stete Wachstum der Absatzmengen besonders augenfäl lig. Mio-Liter 45 40 35 30 25 20 15 10 5 Geschäfts- jahr Einlagerung Verkauf 1961/62 1962/63 1963/64 1964/65 1965/66 1966/67 1967/68 1968/69 1969/70 1970/71 1971/72 Der Verkaufserlös i m Geschäftsjahr 1 971 /72 mit 90,4 Mio. DM übersteigt den Vorjah res­ betrag von 65,8 Mio. DM u m 24,6 Mio. DM ( = 37 %). 8

Finanzierung D i e Bilanzsumme beträgt zum 31 . 8 . 1 972 DM 98 289 831 ,43. Das Anlagevermögen mit DM 36 224 1 83,- ist zum 31 . 8. 1 972 zu 67 % d u rch Eigenkapital gedeckt, während dem Umlaufvermögen kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber stehen. Die Zusammen­ setzung des Anlagevermögens am 3 1 . 8. 72 und seine Finanzierung zu diesem Stichtag sind nachstehend dargestel lt. masch. Anlagen - Grundstücke - Maschinen- und � Betriebs- und � Beteiligungen . [3J Fuhrpark Geschäftsausstatt 22,0 3,3 10,5 0,1 0,2 36,1 Mio. Rücklagen lEill8 Geschäftsguthaben � � [2] Gewinn � Langfristige Darlehen von Banken Sonstige 5,3 18,1 0,2 0,7 1 1 ,8 36,1 Mio. Aufgrund der vorsichtigen und notwendigen Vorratspolitik ist auch das Umlaufvermö­ gen angestiegen. Die Forderungen betragen zum Bilanzstichtag weniger als 1h2 des J ah resu msatzes. 1 0

E R LÄ U T E R U N G E N Z U M J A H R E S A B S C H L U S S Bilanz zum 31 . 8. 1972 Der Wert des Sachanlagevermögens hat sich im Verg leich zum Vorjahr um rd. 2,3 Mio. DM auf rd. 36,1 Mio. DM ermäßigt. Die zu verzeichnenden Zugänge von rd. 4,1 Mio. DM betreffen im wesentlichen die n u n mehr weitgehend abgeschlossenen In­ vestitionen zur Erweiterung der Kellereianlagen i m Gewann " U nter Barz " . Der Bau die­ ser Anlagen wurde notwendig, nachdem die Kapazität in Breisach n icht mehr ausrei­ chend war. Von den Abschreibungen in Höhe von rd. 5,2 Mio. DM entfällt genau wie im Vorjahr ein nennenswerter Teil auf Sonderabschreibungen. Die ZBW hat diese Sonder­ abschreibungen auf i h re Betriebsgrundstücke vorgenommen. Die ordentlichen Ab­ schreibungen sind unter Beibehaltung der bisher angewendeten Abschreibungsmetho­ den nach steuerlich übl ichen Sätzen vorgenommen worden. Geringwertige Gegen­ stände hat die ZBW voll abgeschrieben. Die Beteiligungen bestehen hauptsächlich an der Südwestdeutschen Genossen­ schaftszentralbank AG, Karlsruhe, und anderen Genossenschaftsbanken zur Abwick­ lung des erforderlichen Zahlungs- und Kreditverkehrs. An Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen unterhält die ZBW die zur reibungslosen Durch­ führung der Produ ktion notwendigen Lager an Flaschen, Korken, Etiketten und der­ gleichen. Diese Bestände haben sich nahezu verdoppelt. Unter den fertigen Erzeugnissen werden die Mengen bestände an offenem und Fla­ schenwein erfaßt, davon entfallen rund drei Viertel auf den Jahrgang 1 971 . Die Bewer­ tung erfolgte auf der Basis der Traubengeldauszahlung unter Beachtung des Niederst­ wertp rinzips. Dem Lagerrisiko bei Spitzenqual itäten des Jahrgangs 1 971 haben wir durch die Bildung eines besonderen Bewertungsabschlages Rechnung getragen. Die Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen von rd. 4,7 Mio. DM wurden u m rd. 82 000 D M Ei nzelwertberichtigungen gekürzt. Damit sind alle bestehenden akuten Ausfal l risiken in den Forderungen erfaßt worden. Für latente Risiken besteht eine passiv ausgewiesene Pauschalwertberichtig ung. Die rd. 2,5 Mio. DM betragenden sonstigen Forderungen bestehen zum weitaus g rößten Teil gegenüber dem Finanzamt aus geltend gemachter Vorsteuer der Herbstabrech­ nung zum 31 . 8. 1 972. A K T I VA 1 2

ERTRÄGE Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. 9. 71-31. 8. 72 Der ausgewiesene Bruttogewinn aus Warenverkehr und Erzeugung 1 971 /72 von rd. 26,2 Mio. DM hat sich d u rch die Verrechnung im Vorjahr anderweitig erfaßter Aufwen­ dungen - insbesondere von Aufwendungen für Flaschen, Korken, Etiketten und der­ gleichen - vermindert; der mit dem Vorjahr sinnvoll vergleichbare Bruttogewi nn konnte um rd. 2,9 Mio. DM oder rd. 1 2 % verbessert werden. Ausschlaggebend dafür war die bereits i m Lagebericht erwähnte Umsatzsteigerung von rd. 37 % . I m Bruttogewi nn sind auch rd. 0,3 Mio. D M Erträge aus Werklohn enthalten. Die übrigen ordentlichen Erträge von rd. 58 000 DM - Zinsen, Erträge aus Beteiligun­ gen, sonstige Erträge - betreffen im wesentlichen die Dividende aus der Bete i l igung an der Südwestdeutschen Genossenschaftszentralbank AG, Karlsruhe, Wechseldiskont­ erträge und Mieterträge von Betriebsangehörigen. Als größere Posten der mit rd. 389500 DM ausgewiesenen außerordentlichen Erträge sind Mehrerlöse aus An lageverkäufen, Erträge aus aufgelösten Einzelwertberichtigun­ gen und aus nicht mehr benötigten Rückstel lungen zu nennen. Dazu kommen aperio­ dische Erträge aus der Bereinigung einer Vielzahl von Konten. AUFWENDUNGEN Die allgemeinen Preissteigerungen haben sich im Berichtsjahr auch auf die Höhe unse­ rer Aufwend u ngen ausgewi rkt. Die nachstehend genannten Zunahmen der persön­ lichen und sachlichen Aufwendungen bleiben jedoch erheblich hinter der Steigerung des Verkaufsumsatzes zurück. Die Zunahme der persönlichen Aufwendungen von rd. 3,5 Mio. DM auf rd. 4,1 Mio. DM ist das Ergebnis gestiegener Löhne und Gehälter und einer erforderlich gewordenen größeren Zahl der Beschäftigten. Die sachlichen Aufwendungen 1 971 /72 sind d u rch die Herausnahme jetzt im Waren­ bruttogewinn erfaßter H i lfsstoffe im Ausweis auf rd. 1 1 ,4 Mio. DM zurückgegangen. Die in den sachlichen Aufwendungen nunmehr verbleibenden Posten haben dagegen um rd. 1 ,6 Mio. D M oder rd. 1 4 % zugenommen. Etwa 74 % des Sachaufwandes sind Ver­ triebsaufwendungen. Bei diesen ist ein Anstieg der vom Verkaufsumsatz abhängigen Aufwendungen und besonders der Aufwendungen für Gütezeichen und Weinprämi­ ierung festzustellen. Die Aufwendungen für Gebietswerbung waren nennenswert niedri­ ger als i m Vorjahr. Die rd. 5,2 Mio. DM Abschreibungen auf Anlagen erläutern wir beim Sachanlagevermö­ gen. I h re Abnahme um rd. 0,9 Mio. DM ergibt sich im wesentlichen aus niedrigeren Son­ derabschreibungen. Die der Höhe nach kaum veränderten Abschreibungen und Wertberichtigungen auf sonstige Aktiva bestehen aus den notwendig gewesenen Zuweisungen zu den Einzel­ wertberichtigungen. Stärker als der ausgewiesene Zinsaufwand von rd. 2,4 Mio. DM hat sich der vergleich­ bare Zinsaufwand um rd. 0,8 Mio. DM durch g rößere Aufwendungen für ku rzfristige Kre­ dite erhöht. Der überwiegende Teil des Zinsaufwandes entfällt auf Kontokorrentkredite von Banken. 14

Aktiva B I L A N Z - unter Gegenüberstellung Bestand am Anfang des Geschäfts- jahres DM a) Zugang b) Umbuchung a) Abgang b) Umbuchung c) Zuschüsse Ab- 31 . 8. 72 31 . 8. 62 31 . 8. 52 schreibung DM DM DM DM TOM TOM I. Anlagevermögen 1. Unbebaute Grundstücke 2. Bebaute Grundstücke a) dem Gesch.- Betrieb dienend 3. Maschinen und masch. Anlagen 4. Betriebs- und Ge- schäftsausstattg . . 1 , - a) 424 662,95 - 424 662,95 1 , - - - a) 2 371 507,40 20 446 984,- b) 938 081 ,32 a) c) 188 881 , - 30 700, - 1 481 981 ,72 22 055 010, - 7 274 80,0 3 81 4 914, - a) 508 794,80 a) 1 0 299, - 978 982,80 3 334 427, - 1 765 - 1 2 970 272, - a) 667 723,23 a) c) 1 0 892,56 941 600, - 2 1 99 551,67 10 485 951, - 3 670 0,4 6. Fuhrpark 1 92 737, - a) 125 1 09,21 a) 1 , - 89 551,21 228 294, - 35 9. Anlagen im Bau und Anzahlungen auf Anlagen 938 081 ,32 - b) 938 081,32 - - 1 1 0 - - a) 4 097 797,59 a) 210 073,56 b) 938 081,32 b) 938 081,32 38 362 989,32 c) 972 300, - II. Beteiligungen 120 500, - - I - 111. Umlaufvermögen 1 . Vorräte . a) Roh-, Hi lfs- und Betriebsstoffe c) fertige Erzeugnisse, Waren I - DM 343 846 , - 5 1 74 730,35 36 103 683, - 120 soo, - 1 1 2 854 80,4 21 - 36 224 183, - 1 2 875 80,4 54 433 966, - 54 777 812, - 4 654 5. Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen 4 727 269,82 6. Sonstige Forderungen 7. Wechsel 9. Kassenbestand, Postscheckguthaben 1 0. Andere Bankguthaben IV. Rechnungsabgrenzung 2 471 728,40 7 198 998,22 2 004 - 88 067,09 234 1 2 771 ,12 1 1 60 - 1 7 - - - 2,4 - 0,4 Summe der Aktiva 98 289 831 ,43 20 956 83,2 VI. Im Umlaufvermögen (111, 3 bis 7) und in den Rückgriffsforderungen aus den Passiven VIII, 2 und 3 sind enthalten 1. Forderungen gem. § 33 d Abs. 4 GenG 2. Forderungen an Mitglieder 10 770,26 - 9 87 - - 18

Aufwendungen G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G DM DM 3 575 476,80 462 436,21 1 . Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 2. Bruttogewinn aus Waren- 96 51 1 ,20 4 134 424,21 verkehr und Erzeugung 26 229 1 36,50 4. Abschreibungen auf Anlagen 5 1 74 730,35 11 435 892,68 4. Zinsen . Erträge DM 744,30 22 1 80,74 8 824, - 27 283,60 2. Persönl. Aufwendungen . a) Löhne und Gehälter b) gesetzl. soz. Abgaben c) sonstige persönliche Aufwendungen 3. Sachliche Aufwendungen 5. Abschreibungen u. Wert- berichtigungen auf sonstige Aktiva . 6. Zinsen 7. Steuern a) Besitzsteuern b) Sonstige Steuern Ba Sonst. Aufwendungen 8b Ao. Aufwendungen 9. Zuw. z. d. Rücklagen 10. Reingewinn Gewinnvortrag aus dem Vorjahr . 5. Erträge aus Beteiligungen 53 237,58 5 227 967,93 2 358 714,04 6. Sonstige Erträge 8. Außerordentliche Erträge 389 515,59 88 390,47 1 300 681 ,40 383 023,67 1 000 000, - 37 945,99 50 444,48 744,30 Gewinn 1971 /72 747 846,03 748 590,33 -- 26 677 684,73 -- 26 677 684,73 A N G A B E N N A C H § 3 3 A B S . 3 , § 1 39 G E N O S S E N S C H A FT S G E S E T Z 1 . Mitgliederbeweg ung Anfang 1 971/72 . Zugang 1 971/72 . Abgang 1 971/72 . Ende 1971/72 . Zahl der Mitglieder Anzahl der Geschäftsanteile 89 6 94 1 458 6 47 1 41 7 2. Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr vermindert um 3. Die Haftsummen haben sich im Geschäftsjahr vermindert u m 4. Höhe des einzelnen Geschäftsanteils . 5 000, - DM. . 5. Höhe der Haftsumme I Haftsumme DM 7 290 000, - 30 000, - 235 000,- 7 085 000, - 220 000,- DM. 205 000, - DM. 5 000, - DM. B. eisach, den 27. September 1972 Der Vorstand Strub Frank Kräutler Bienz Burghart Geissert Kromer Meier Ritter Schächtele Die Buchführung, der Jah resabsch l u ß und der Geschäftsbericht entsprechen nach unserer pflichtmäßigen Prüfung Gesetz und Satzung. Bonn, den 13. 1 1 . 1 972 20 Deutscher Raiffeisenverband e. V. Dr. Fischer Wirtschaftsprüfer Hasler D ipi.-Vol kswi rt

General- vertretungen Hermann Bödiger 4650 Gelsen kirchen Zeppelinallee 1 2 Tel. (02322) 2 36 41 /42 Herbert Büttner 5800 Hagen/Westfalen Tel. (023 3 1 ) 5 34 71 Otto Eiehin A. Geibig Eri kastr. 2 7800 Freiburg i m Breisgau Tel. (07 61 ) 5 49 28 Offenburger Str. 35 5674 Berg.-Neukirchen Tel. (021 7 1 ) 2079 Bl ütenstr. 3 Edmond R. Graser 4800 Bielefeld Tel. (05 2 1 ) 2 1 6 50 Oel m ü h lenstr. 74 Alois Henkel 8900 Augsburg Bismarckstr. 1 2 Tel. (08 21 ) 2 60 87 + 35055 FS: 5331 1 6 Waldemar Hennig lnh. Fritz Sprenger 3450 Holzminden Tel. (05531 ) 71 73 Allersheimer Str. 1 7 a Erwin Henschen 1 000 Berlin 30 Tel. (03 1 1 ) 2 61 40 63/68 Kurfürstenstr. 38 Friedhelm Kernper 6951 Oberschefflenz Tel. (062 93) 3 32 Hauptstr. 1 06 Hans Kettering 6700 Ludwigshafen Tel. (06 2 1 ) 56 56 54 Dr. A. Krämer & Sohn 701 6 Gerlingen Fr.-v.-Grävenitz-Str. 1 6 Wittelsbachstr. 1 3 Kramer & Groth Carola Koetz 2000 Harnburg 50 Reineckestr. 5 6601 Eschringen Erlenhainstr. 25 Tel. (071 56) 2 1 0 22 FS: 07 245228 Te I. ( 04 1 1 ) 89 89 55 FS: 02 1 531 0 Tel. (068 93) 41 30 Bernhard Kümmel 2800 Bremen 1 Klug kiststr. 23 Tel. (04 21 ) 34 39 31 + 1 9 FS: 02 44402 Carl Langenbach 8702 Veitshöchheim Tel. (09 31 ) 595297 Eichstr. 1 2 Adolf M ü l ler 3301 Schapen Tel. (05 31 ) 375080 Hopfengarten 1 7 Dieter M ü l ler 5580 Traben-Trarbach Tel. (065 4 1 ) 9081/2 An der Mosel 35 Kurt G . Pflüger 2870 Delmen horst Tel. (042 21 ) 7 03 1 7 Stickgraserdamm 89 Wilhelm P . Richarz 4000 Düsseldorf-EIIer Tel. (021 75) 3296 Erich Schwarz Karl Siebert Alt-Eller 7 301 1 Bemerode/Han. Steinkampweg 25 Tel. (05 1 1 ) 520327 6330 Bad Hornburg v. d. H. Heuchelheimer Str. 39 Tel. (061 72) 3 29 50 Arnold Tamm 3550 Marburg Schwanal lee 27 Walter Vogt KG 4400 M ü nster Wekerle & Sch iffer Amelsbürener Str. 29 7500 Karlsruhe Rintheimer Str. 52 Tel. (064 2 1 ) 2 50 6 1 /2 FS: 04 82361 Tel. (02 5 1 ) 4 25 61 FS: 08 927 1 0 Tel. (07 21 ) 2 1 9 91 /2 22

ORGANISATIONSPLAN GENERALVERSAMMLUNG Vollanlieferer 48 Winzergenossenschaften 1 Einzelmitglied Teilanlieferer 45 Winzergenossenschaften insgesamt 94 Mitglieder VORSTAND 10 Mitglieder davon GESCHÄFTSFÜHRUNG 3 hauptamtliche Vorstandsmitglieder I AUFSICHTSRAT 15 Mitglieder I I VERKAUFSLEITUNG BETRIEBSLEITUNG VERWALTUNGSLEITUNG I I VERTRIEB KELLERWIRTSCHAFT HAUPTKASSE AUFTRAGSABT. VERSAND DISPOSITION MIKROBIOLOGIE GÄRUNGSPHYSIOLOGIE - RECHNUNGSWESEN ABFÜLLUNG REGISTRATUR POSTVERSAND BARVERKAUF QUALITÄTSKONTROLLE ALLGEM. VERWALTUNG FAKT. ABT. VERSAND WERKSTÄTTEN LEHRLINGSAUSBILDUNG VERSUCHSWESEN 24